Wie KI die Rolle von Führungskräften verändert
Basierend auf der Analyse von 375 Millionen US-amerikanischen Stellenausschreibungen zwischen 2010 und 2022 zeigt die Studie, dass Unternehmen mit KI-Systemen verstärkt nach Führungskräften suchen. Manager spielen demnach eine zentrale Rolle bei der Integration von KI in Arbeitsprozesse und der strategischen Nutzung ihrer Möglichkeiten. Gleichzeitig zeigt sich, dass sich die geforderten Qualifikationen von Managern verändern: Kognitive und zwischenmenschliche Fähigkeiten wie Zusammenarbeit, Kreativität, Stakeholder-Management und Datenanalyse gewinnen an Bedeutung, während der Bedarf an administrativen Routineaufgaben wie Zeitplanung und Budgetierung sinkt.
KI ersetzt keine Manager, sondern schafft mehr Bedarf an Führung
KI ersetzt also keine Manager, sondern verlangt nach einer neuen Art der Führung, so das wichtige Ergebnis der Studie. Der Grund: KI ist leistungsstark, aber nicht autonom – sie erfordert menschliches Urteilsvermögen. Unternehmen, die KI einsetzen, benötigen Personen, die diese Technologie sinnvoll steuern und in den Unternehmenskontext integrieren. In Einzelhandelsunternehmen kann KI beispielsweise Kundenpräferenzen analysieren und Lagerbestände optimieren, doch es sind menschliche Manager, die diese Erkenntnisse umsetzen, anpassen und Mitarbeitende im Umgang mit KI schulen.
Neue Qualifikationen für Manager
Mit der zunehmenden Nutzung von KI verändert sich das Anforderungsprofil von Führungskräften grundlegend. Die Technologie eröffnet neue Möglichkeiten zur Prozessoptimierung, birgt aber auch Risiken. Manager müssen sicherstellen, dass der Einsatz von KI ethischen Standards entspricht und strategisch sinnvoll erfolgt. Dabei sind insbesondere folgende Fähigkeiten gefragt:
- Datenanalyse: Manager müssen die durch KI generierten Daten interpretieren und in fundierte Entscheidungen umsetzen.
- Kreativität: Die Koordination zwischen menschlichen und KI-gesteuerten Prozessen erfordert innovative Lösungen.
- Problemlösung: Neben der Einhaltung regulatorischer Vorgaben stehen Manager vor ethischen Fragestellungen, etwa dem Datenschutz oder der Gefahr von Verzerrungen in den KI-Analysen.
- Stakeholder-Management: Die in der Studie durchgeführten Auswertungen der Stellenausschreibungen von Unternehmen zeigen, dass KI nicht nur Prozesse optimiert, sondern auch neue Verantwortlichkeiten schafft. Manager müssen den Wandel aktiv gestalten und verschiedene Interessen in Einklang bringen.
Die Ergebnisse der Studie stehen hier kostenfrei als PDF-Download zur Verfügung. Auf der Website der IESE Business School hat eine der Autorinnen, Mireia Giné, zudem ergänzende Informationen zusammengestellt.
Quelle: IESE Business School