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KI-Tools, Webinar, Künstliche Intelligenz

KI-Tools im Praxistest: Wo sie glänzen – und wo ihre Grenzen liegen

Landesvertretung Südwest

Jonathan Kemper, Technikjounalist bei THE DECODER, lieferte im Webinar des MVFP Südwest einen hilfreichen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools im B2B-Bereich.

Webinar zu KI-Tools vom 6. Februar 2025 mit Technikjounalist Jonathan Kemper; Symbolbild © Saradasish Pradhan/unsplash

Webinar zu KI-Tools vom 6. Februar 2025 mit Technikjounalist Jonathan Kemper; Symbolbild © Saradasish Pradhan/unsplash

Künstliche Intelligenz verändert die Medienbranche rasant – doch was können KI-Tools aktuell wirklich leisten, und wo stoßen sie an Grenzen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Webinars „Was können KI-Tools jetzt?“ am 6. Februar, veranstaltet von der Landesvertretung Südwest des MVFP. Mehr als 130 Teilnehmer waren der Einladung zum einstündigen Webinar gefolgt. Referent Jonathan Kemper (THE DECODER) lieferte darin einen kompakten Überblick über die aktuellen Möglichkeiten und Herausforderungen von KI-Einsatz in der Medienproduktion.

Auf die richtigen Prompts kommt es an  

Zum Einstieg in das Thema erklärte Jonathan Kemper die Bedeutung des Prompt Engineerings, also der Kunst, KI-Modelle durch gezielte Eingaben optimal zu steuern. Während die Leistungsfähigkeit vieler Tools zunimmt, hänge die Qualität der generierten Inhalte weiterhin stark von den verwendeten Prompts ab, so Kemper. Besonders das sogenannte Few-Shot-Prompting, also das Arbeiten mit konkreten Beispielen, kann helfen, KI-generierte Texte präziser und konsistenter zu machen. Er warnte davor, diesen Aspekt im aktuellen Tool-Diskurs zu vernachlässigen – ein besonders relevanter Hinweis für Verlage und Medienhäuser, die KI für automatisierte Inhalte, Rechercheunterstützung oder Texterstellung nutzen wollen.

Zudem erklärte Kemper, dass die Empfehlung konkreter Tools nur unter Vorbehalt erfolgen könne. Denn in Abhängigkeit von individuellen Faktoren wie Nutzungsbedarf und Funktionen, Anzahl der Nutzer und Kosten, bestehenden Prozessen und der Anbindung eigener Daten oder der Einarbeitungszeit könne die Entscheidung sehr unterschiedlich ausfallen. Wichtig sei es auch, zu wissen, welches Modell hinter welchem KI-Tool steht, denn viele Tools können das Gleiche, verpacken es nur anders.

Was kann KI im Bereich Text und Bild?

Besonders leistungsfähig sind KI-Modelle im Bereich Textgenerierung, wenn es darum geht, strukturierte Inhaltsvorschläge zu liefern, Zusammenfassungen zu erstellen oder Umformulierungen (z.B. in gendergerechte Sprache), Übersetzungen und sprachliche Anpassungen vorzunehmen. Schwächen zeigen sich hingegen beim Versuch, mit KI menschlich klingende und faktisch korrekte Texte am Fließband zu erstellen.   

Auch bei Bild- und Videogenerierung sind Fortschritte sichtbar – für Medienhäuser beispielsweise interessant, um schnell visuelle Inhalte für Social Media oder Online-Artikel zu erstellen. Allerdings gibt es hier noch Herausforderungen: Während KI fotorealistische und illustrative Motive erschaffen kann, sind Fehler bei der Bilddarstellung von Texten, ungenaue Details und fehlende stilistische Konsistenz weiterhin problematisch. Verlässlich fehlerfreie Bilder können KI-Tools nicht erstellen, so Kemper, und auch im Hinblick auf urheberrechtlich unbedenkliche Motive sollten Medienschaffende bei der Bilderstellung mit KI Vorsicht walten lassen. Wie auch bei den KI-Tools im Bereich Text bleibt es entscheidend, dass redaktionelle Kontrolle und kreative Kompetenzen weiterhin eine zentrale Rolle spielen.

Stimm-Modelle, Video-KI und Coding  

Ein weiteres Thema war die automatisierte Spracherkennung und -synthese, die bereits beeindruckende Ergebnisse beim Klonen von Stimmen liefert, aber keine vollständige Vertonungsautomatisierung ermöglicht. Dies könnte für Medienunternehmen interessant sein, um Podcasts oder Audioversionen von Artikeln effizienter zu produzieren. Dennoch bleibt menschliche Nachbearbeitung essenziell, um Qualität und Authentizität zu gewährleisten, so der Referent. Zum Abschluss ging Jonathan Kemper noch auf die Nutzungsmöglichkeiten im Bereich Video-KI und Coding ein und lieferte konkrete Tool-Empfehlungen für die verschiedenen Anwendungsbereiche.

Den ausführlichen Nachbericht zum Webinar und die Tool-Empfehlungen von Jonathan Kemper finden Sie in der Ausgabe 1/2025 des MVFP-Magazins MVFP impuls, die im April erscheint.   

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