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Personal, Künstliche Intelligenz, Jobmonitor

Stagnation statt Boom bei KI-Jobs

Landesvertretung Südwest

Deutsche Unternehmen suchen nur in geringem Maße nach Personal für KI-Jobs. Das zeigt eine neue Analyse mit Daten aus dem Jobmonitor der Bertelsmann Stiftung.

Kaum KI-Jobs am deutschen Arbeitsmarkt; Foto © Aerps/unsplash

Kaum KI-Jobs am deutschen Arbeitsmarkt; Foto © Aerps/unsplash

Trotz aller Debatten über die Potenziale Künstlicher Intelligenz kommt deren Relevanz am deutschen Arbeitsmarkt bisher kaum an. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Dazu wurden rund 60 Millionen Online-Stellenanzeigen von 2019 bis Ende 2024 ausgewertet. Das Ergebnis: Jobs in Entwicklung und Anwendung von KI werden auf dem Arbeitsmarkt kaum ausgeschrieben. Seit 2022 stagniert der Anteil bei etwa 1,5 Prozent aller Stellenanzeigen.

Die wirtschaftlichen Chancen von KI werden in Deutschland noch nicht genutzt“, warnt Hannes Ametsreiter, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung. „Wir wissen, dass KI in Deutschland gesamtwirtschaftlich zu einer Produktivitätssteigerung von bis zu 16 Prozent führen kann. Wenn KI in Unternehmen nicht stärker eingesetzt wird, verlieren wir an internationaler Wettbewerbsfähigkeit.“ 

Nur jedes fünfte Unternehmen schult Großteil der Beschäftigten

Trotz der bekannten Chancen investieren Unternehmen bislang kaum in entsprechende Fachkräfte oder die Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden. Fast drei Viertel der Unternehmen geben laut Statistischem Bundesamt an, ihnen fehle das notwendige Wissen zur KI-Anwendung. Und: Nur jedes fünfte Unternehmen, das bereits KI nutzt, bildet laut Bitkom den Großteil seiner Beschäftigten im Umgang mit KI weiter, fast die Hälfte gibt an, dass sie gar keine Schulungen ermöglichen. Dass Unternehmen sich das fehlende Wissen nicht durch die Einstellung von KI-Profis ins Haus holen, zeigt nun der Jobmonitor. „Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle auf den Prüfstand stellen“, betont Michael Hüther, Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft. „Dazu braucht es Investitionen in die Kompetenz der Mitarbeitenden, aber auch eine anwendungsorientierte, bürokratiearme Umsetzung der KI-Verordnung, um Unsicherheiten beim Einsatz der Technologie abzubauen.“

Gesucht werden vor allem KI-Entwickler auf hohem Niveau

Wenn Unternehmen allerdings Stellen für KI-kundige Mitarbeitende ausschreiben, dann suchen sie nicht Anwender, sondern vor allem KI-Entwickler, also Spezialisten für Machine Learning oder Large Language Models (LLM). Auch das ist ein Indiz dafür, dass das Thema noch nicht im Arbeitsalltag der meisten Beschäftigten angekommen ist, heißt es in der Studienauswertung. 

Die komplette Studie „KI-Jobs in Deutschland: Stagnation statt Boom“ gibt’s hier zum kostenlosen Download. Eine Studienzusammenfassung steht hier zum Download zur Verfügung

Quelle: Bertelsmann Stiftung

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