Am Puls der Konsumgüterbranche
Exklusive Insights aus dem „LZ-Kosmos“
Beim Unternehmenstag des MVFP Südwest am 19. März erhielten die Gäste aus den MVFP-Mitgliedsverlagen in mehreren Vorträgen exklusive Insights aus der dfv Mediengruppe. Insgesamt 17 Wirtschaftsbereiche bedient das Frankfurter B2B-Wirtschaftsmedienhaus mit seinen Medienmarken. Das umsatzstärkste Segment stellt dabei die Konsumgüterbranche dar, deren führendes Fach- und Wirtschaftsmedium die seit 1948 erscheinende Lebensmittel Zeitung (LZ) ist. Chefredakteurin Christiane Preuschat zeigte in ihrem Vortrag nicht nur beeindruckende Zahlen und Fakten zu Reichweiten und Umsatzstärke des „LZ-Kosmos“ auf, sondern informierte auch über das Selbstverständnis der Redaktion und die Zukunftspläne.
„First Mover“ in Sachen Paywall
„Die LZ hat bei uns im Hause eine hervorgehobene Bedeutung – sowohl aus wirtschaftlicher Sicht als auch aus Branchensicht“, erklärte dfv Geschäftsführer Markus Gotta bei der Begrüßung der rund 40 Gäste, die sich zur Mitgliederversammlung und zum Unternehmenstag in den Räumen der dfv Mediengruppe eingefunden hatten. 100 Prozent der Top 30 der deutschen Handelszentralen haben die LZ im Abo. Für die „Bibel der Branche“, wie die wöchentlich erscheinende LZ branchenintern gerne genannt wird, stellen Werbeerlöse nach wie vor eine wichtige Säule des Geschäftsmodells dar, so Christiane Preuschat, doch „die Vertriebserlöse gewinnen zunehmend an Gewicht und auch der Anteil des Digitalgeschäfts wird immer größer.“ Letzteres ist aus Sicht der Chefredakteurin auch ein Resultat der frühen strategischen Verlagsentscheidung, die Online-Ausgabe LZnet mit einer Paywall zu versehen. Damit gehörte die LZ im Jahr 1997 weltweit zu den „First Movers“ in Sachen Paywall, denn nur wenige Monate zuvor hatte das Wall Street Journal als erste große Zeitung seine Inhalte komplett hinter eine Bezahlschranke gestellt. Im Februar 2025 wies die IVW online rund 1 Million monatliche Visits für den B2B-Kanal lebensmittelzeitung.net aus.
Eine weitere wichtige Säule des Geschäftsmodells bilden laut Christiane Preuschat die täglichen LZ-Newsletter. Um die Nutzung des E.Papers der LZ zu unterstützen, hat die Redaktion vor gut acht Jahren den E-Mail-Newsletter „LZ am Freitag“ aus der Taufe gehoben – ein Briefing, in dem die wichtigsten Artikel der Woche angeteasert werden. Das Portfolio der LZ umfasst darüber hinaus Social-Media-Kanäle, einen täglichen Podcast sowie „LZ direkt“, ein monatliches Magazin „für die Macher auf der Fläche“.
Hoher Grad an Spezialisierung für eine „hochkompetitive Branche“
Im Segment „Veranstaltungen“ ist die LZ-Redaktion ebenfalls breit aufgestellt: Die gemeinsam mit der dfv Conference Group angebotenen Kongresse sind ebenso fester Bestandteil des Event-Programms wie die viermal jährlich stattfindende „Young Business Factory“ für den Branchennachwuchs, das Sommerfestival des Handels im Juni und der Award „Goldener Zuckerhut“, der jedes Jahr im November in Berlin vergeben wird.
Die Zielgruppe der LZ umfasst neben Top-Entscheidern aus Handel und Industrie und branchenrelevanten Dienstleistern auch „Fachleute aus unterschiedlichsten Bereichen“ sowie Banken, Kreditversicherer, Finanzinvestoren und Unternehmensberatungen. Geschrieben werde über eine „hochkompetitive Branche, in der um jeden Cent gefeilscht wird. Das Ringen von Handel und Herstellern um die besten Einkaufskonditionen ist ein Dauerbrenner in unserer Berichterstattung“, so Christiane Preuschat. Der Herausforderung, ein Fachpublikum auf allen Kanälen mit relevanten Inhalten zu versorgen, begegnet die LZ mit einem 52-köpfigen fest angestellten Redaktionsteam, das für einen „unabhängigen und kritischen Wirtschaftsjournalismus“ steht. Die LZ-Redaktion ist so strukturiert, dass alle wichtigen Themenfelder der Branche durch Spezialisten abgedeckt werden.
Transformation des Geschäftsmodells und der redaktionellen Workflows
Auch bei der LZ macht man sich Gedanken darüber, mit welchen Lösungen man den Transformationsprozess in der Medienlandschaft begleitet und wie man das digitale Angebot sinnvoll ausbaut, „ohne dabei das Printprodukt zu vernachlässigen“. Da die Printausgabe nach wie vor sowohl auf Leserseite als auch bei den Werbekunden einen hohen Stellenwert habe, werde man hier „möglicherweise einen differenzierteren Weg als andere Medien einschlagen“, so die LZ-Chefredakteurin. Dennoch wird das Online-Angebot bereits jetzt systematisch erweitert, etwa durch Rankings oder einen interaktiven Store-Finder, der in Kürze live geht und dem User anzeigen soll, welcher Händler wo in Deutschland gerade neue Märkte eröffnet oder geschlossen hat. Außerdem werde im Hintergrund daran gearbeitet, die Prozesse in der LZ-Redaktion mithilfe von KI zu automatisieren. Bereits jetzt wird der tägliche Nachrichtenpodcast mit KI-Tools produziert, weitere Transformationsprozesse und neue KI-unterstützte Workflows sind in Vorbereitung. Details dazu verriet Rouven Schellenberger, Chefredakteur Digitale Medienentwicklung bei der dfv Mediengruppe, in seinem Vortrag.
