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Pressefreiheitspreis, Pressefreiheit, JanKuciak, ICJK, #MVFP23

‚Investigative Center of Ján Kuciak‘ mit dem ‚Pressefreiheitspreis‘ des Medienverbands der freien Presse ausgezeichnet

Medienkongress der freien Presse Pressefreiheitskampagne Ján Kuciak Pressemeldung

Erstmals verleiht der MVFP den mit 10.000 Euro dotierten Pressefreiheitspreis | FUNKE-Verlegerin Julia Becker hebt in der Laudatio das besondere journalistische Engagement unter schwierigen Bedingungen hervor: „Sie sorgen dafür, dass der Tod von Ján Kuciak nicht umsonst war, dass alles ans Licht kommt“ | ICJK-Chefredakteur und -Chairman Lukáš Diko betont in seiner Dankesrede die große Bedeutung der freien Presse für die Demokratie

V.l.n.r.: Stephan Scherzer, Philipp Welte, Lukáš Diko und Julia Becker (Foto: Ole Bader)

Lukáš Diko, Chefredakteur und Chairman des Ivestigative Center of Jan Kuciak mit dem Pressefreiheitspreis des Medienverbands der freien Presse (Foto: Ole Bader)

FUNKE-Verlegerin Julia Becker (Foto: Ole Bader)

MVFP-Vorstandsvorsitzender und Hubert Burda Vorstand Philipp Welte (Foto: Ole Bader)

V.l.n.r: Philipp Welte, Lukáš Diko und Julia Becker (Foto: Ole Bader)

V.l.n.r.: Philipp Welte, Lukáš Diko, Julia Becker und Stephan Scherzer (Foto: Ole Bader)

Im Rahmen der Delegiertenversammlung des Medienverbands der freien Presse (MVFP) ist heute im Internationalen Club des Auswärtigen Amtes erstmals vor rund 50 Vertreterinnen und Vertretern der 350 Mitgliedsverlage der ‚Pressefreiheitspreis‘ des Medienverbands der freien Presse vergeben worden. Ausgezeichnet wurde das ‚Investigative Center of Ján Kuciak‘ (ICJK), dessen Chefredakteur und Chairman Lukáš Diko den Preis entgegennahm und die Gelegenheit nutzte, auf die außerordentlich schwierige Arbeitssituation für Journalistinnen und Journalisten in der Slowakei – mitten in Europa – hinzuweisen: „Wir wissen diesen Preis in aller Bescheidenheit sehr zu schätzen. Immer wieder müssen wir daran erinnern, dass die Mörder von Ján Kuciak ihm aufgrund seiner Ermittlungen sinnlos das Leben nahmen. Er war es, der gemeinsam mit anderen investigativen Journalisten – zu einer Zeit, als die Strafverfolgungsbehörden versagten – Korruption und unrechtmäßige Handlungen aufdeckten. Freie Medien und investigative Journalisten waren somit die letzte Verteidigungslinie der Gesellschaft. Auch heute sind die freien Medien einem beispiellosen Angriff ausgesetzt. Wenn wir die Freiheit der Medien nicht schützen, werden wir auch die Demokratie und ihre Werte nicht schützen.“*

Die Verlegerin der FUNKE Mediengruppe, Julia Becker, hob in ihrer Laudatio hervor, wie wichtig es für eine demokratische Gesellschaft ist, dass sich Menschen wie Lukáš Diko und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter gegen die Feinde der Pressefreiheit einsetzen und sogar bereit sind, für ihr Handeln Repressalien bewusst in Kauf zu nehmen: „Sie sorgen dafür, dass der Tod von Ján Kuciak nicht umsonst war, dass alles ans Licht kommt: Täter, Auftraggeber, Hintermänner, die unterschiedlichsten Verbindungen und Zusammenhänge. Und dass die Mehrheit, die leider allzu oft eine schweigende ist, erfährt, was passiert ist. Auch Sie und Ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind Gefahren ausgesetzt – und trotzdem lassen Sie nicht locker, aufzudecken, was aufgedeckt werden muss – damit das Gift der Lüge nicht weiter einsickert in Politik und Gesellschaft. Dafür gebührt Ihnen höchste Anerkennung.“ Die tägliche Gefahr für Journalisten lauere nicht nur in der Slowakei oder in autokratischen Systemen wie Russland, dem Iran oder China. Es wird auch in Gesellschaften, die man für freiheitlich gefestigt hält, immer gefährlicher, der Wahrheit auf den Grund zu gehen.

„Was wir mitten in Europa erleben, sind nicht nur Versuche der Unterdrückung oder Beeinflussung von unliebsamer Berichterstattung: Wir werden Zeugen von Angriffen auf die Demokratie, auf die Meinungsfreiheit, von medienfeindlicher Hetze und gezielter Manipulation der Menschen“, erklärte Philipp Welte MVFP-Vorstandsvorsitzender und Vorstand Hubert Burda Media. „Mit dem ‚Pressefreiheitspreis‘ des Medienverbands der freien Presse wollen wir ein sichtbares Zeichen für die Presse- und Meinungsfreiheit setzen – für Menschen, die nicht aufhören, mutig für die Wahrheit zu kämpfen, auch wenn sie dabei ihr Leben riskieren – so wie es Ján Kuciak tat und nun das Team um Lukáš Diko fortführt.“

Die Non-Profit-Organisation ICJK ist die erste in der Slowakei, die sich auf den Investigativ-Journalismus fokussiert. Die Gründungsmitglieder sind ehemalige Kolleginnen und Kollegen von Ján Kuciak, der 2018 ermordet und im selben Jahr zusammen mit der 2017 ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia postum von den Zeitschriftenverlegern mit der „Victoria für Pressefreiheit“ geehrt wurde. Im ICJK engagieren sich ehemalige Kolleginnen und Kollegen von Ján Kuciak – investigative Medienschaffende wie Zuzana Petková, Direktorin der ‚Stop Corruption Foundation‘ oder die Direktorin des tschechischen Zentrums für investigativen Journalismus Pavla Holcová, die an internationalen Recherchen wie der Aufdeckung der Panama Papers mitgearbeitet hat. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Ján Kuciak deckte sie Verbindungen zwischen der slowakischen Regierung und der italienischen Mafia auf. Nach der Ermordung Kuciaks schrieb sie die Reportage zu Ende, half bei der Aufklärung des Mordes an ihrem Kollegen und deckte mit ihrem Team einen der größten Korruptionsskandale der Europäischen Union auf, der zum Sturz der slowakischen Regierung führte.

Auf dem morgen im Spindler & Klatt stattfindenden Medienkongress der freien Presse steht am Vormittag die Pressefreiheit im Fokus. Gestartet wird mit der Frage nach der Relevanz der freien Presse für eine demokratische Gesellschaft. Darüber diskutiert der Chefredakteur der Funke Zentralredaktion Jörg Quoos (FUNKE Mediengruppe) mit dem Politiker Günther Oettinger, der Meinungsforscherin Prof. Dr. Renate Köcher (Institut für Demoskopie Allensbach), dem Journalisten René Pfister (Spiegel) und dem MVFP-Vorstandsvorsitzenden Philipp Welte (Hubert Burda Media). Welchen Anfechtungen und Behinderungen die Pressefreiheit insbesondere in Krisenzeiten ausgesetzt ist, schildern Bojan Pancevski (Deutschland-Korrespondent, Wall Street Journal), Jan Jessen (Politikchef NRZ/Auslands-Reporter, FUNKE Mediengruppe), Susanne Koelbl (Auslands-Reporterin, SPIEGEL) und Paul Ronzheimer (Reporter, BILD/Axel Springer) gemeinsam mit Franziska Reich (Chefredakteurin FOCUS, Hubert Burda Media), geben exklusive Einblicke in ihre journalistische Arbeit und diskutieren über „Pressefreiheit im Spannungsfeld von Krieg, Krise, Klima“.

Weitere Informationen finden Sie unter www.mvfp.de/events/medienkongress-der-freien-presse sowie auf LinkedInTwitter und Facebook unter #MVFP23.

 

* Lukáš Diko: „We do humbly appreciate the award, whose predecessor in 2018, unfortunately in memoriam, was also awarded to Ján Kuciak. His work is a great inspiration for us, but we must constantly remind that because of his investigations, murderers senselessly took his life. It was Ján Kuciak and other investigative journalists who uncovered corruption and unlawful actions at a time when law enforcement authorities were failing. Free media and investigative journalists were thus society's last line of defence. Today, the free media is facing an unprecedented attack, and if we do not protect the freedom of the media, we will not protect democracy and its values either. “

 

Hochauflösende Fotos von der Preisverleihung können Sie hier downloaden:

 

Gruppenfoto: Stephan Scherzer, Philipp Welte, Lukáš Diko und Julia Becker (Foto: Ole Bader)

 

Lukáš Diko, Chefredakteur und Chairman des Ivestigative Center of Jan Kuciak mit dem Pressefreiheitspreis des Medienverbands der freien Presse (Foto: Ole Bader)

 

FUNKE-Verlegerin Julia Becker (Foto: Ole Bader)

 

MVFP-Vorstandsvorsitzender und Hubert Burda Vorstand Philipp Welte (Foto: Ole Bader)

 

Gruppenfoto: Philipp Welte, Lukáš Diko und Julia Becker (Foto: Ole Bader)

 

V.l.n.r: Philipp Welte, Lukáš Diko und Julia Becker (Foto: Ole Bader)

 

 

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