KI und die Kluft zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit
KI-Nutzung steigt sprunghaft an
Der Personaldienstleister Adecco hat im Oktober die sechste jährliche Global Workforce of the Future-Studie mit dem Titel „Humanity at work: How to thrive in the AI era“ veröffentlicht. Auf Basis der Antworten von 37.500 Beschäftigten aus 31 Ländern und 21 Branchen zeigt sich: Im Schnitt geben Arbeitnehmende an, zwei Stunden täglich durch KI zu sparen, in Deutschland sind es 113 Minuten pro Tag. Künstliche Intelligenz wird somit zunehmend zum produktiven Begleiter im Arbeitsalltag. In Deutschland geben 90 Prozent der Beschäftigten an, dass KI ihnen Aufgaben ermöglicht, die zuvor außerhalb ihrer Möglichkeiten lagen – weltweit liegt dieser Wert bei 77 Prozent. Fast ebenso viele berichten, dass ihre Tätigkeiten und die dafür benötigten Kompetenzen sich durch den Einsatz von KI bereits verändert haben oder in naher Zukunft verändern werden. KI wird damit nicht nur als Werkzeug, sondern als echter Fähigkeitsverstärker wahrgenommen.
„Künstliche Intelligenz ist kein Zukunftsthema mehr – sie ist mitten in unserer Arbeitswelt angekommen. 93 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sehen KI als Chance und Erweiterung ihrer Fähigkeiten, doch viele Unternehmen stecken noch im Abwarten fest. Wer jetzt nicht investiert, verliert. Die Zeitersparnis von 113 Minuten pro Tag ist kein Selbstzweck – sie ist der Weckruf, Arbeit neu zu denken“, sagt Peter Blersch, Country President Adecco Group DACH.
Zukunftskompetenz braucht mehr als Technologie
Zugleich zeigt die Studie auf, dass viele Beschäftigte mehr Orientierung und Sicherheit im Umgang mit der neuen Technologie wünschen. Die hohe Geschwindigkeit des technologischen Wandels führt mitunter zu Überforderung – insbesondere dann, wenn klare Rahmenbedingungen fehlen. Hinzu kommt: rTotz hoher Erwartungen verbringen laut Studie ein Drittel der Beschäftigten die durch KI gewonnene Zeit weiterhin mit denselben Aufgaben. Um Effizienz in Engagement zu verwandeln, müssen Arbeitgebende helfen, die Wirkung der Arbeit messbar zu machen und den Anteil sinnvollerer Tätigkeiten zu steigern. Blersch fügt hinzu: „KI hat das Potenzial, Arbeit grundlegend zu verändern – aber nur, wenn wir sie richtig nutzen. Im Moment messen wir Effizienz in Minuten statt in Wirkung. Viele Menschen sehen einen klaren Weiterbildungsbedarf, um Schritt zu halten. Wenn wir diese Lücke nicht schließen, wird KI nicht zur Chance, sondern zum Wettbewerbsnachteil. Jetzt ist der Moment, Arbeit neu zu definieren.“
Die vollständige vollständige „Global Workforce of the Future“-Studie 2025 ist hier verfügbar.
Unser Veranstaltungstipp zum Thema:
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