Welttag der Zeitschriften: Für eine starke und freie Presse
Zeitschriften gehören zu den meistgenutzten und beliebtesten Medien in Deutschland – und das über alle Generationen hinweg. 78 Prozent der Deutschen lesen regelmäßig Zeitschriften und greifen bewusst zu einem Medium, das Orientierung, Wissen und Inspiration bietet. Was Leserinnen und Leser besonders schätzen, zeigt ein Blick auf den b4p Trendreport „Seitenweise Liebe – Mehr als nur gelesen“ der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK): Demnach heben 91 Prozent die hohe Qualität der Artikel hervor, 88 Prozent die unabhängige Berichterstattung und 81 Prozent die ungefilterten Inhalte ohne algorithmische Verzerrung. Zeitschriftenmarkensind ein journalistisches Gegenmodell zur automatisierten Informationsflut.
Die Vielfalt des Marktes ist einzigartig: rund 7.000 Zeitschriftenmarken erscheinen in Deutschland – darunter 1.136 Publikumszeitschriften, 5.551 Fachmedien und 94 konfessionelle Titel. Diese publizistische Breite deckt nahezu jedes gesellschaftliche, berufliche und private Interessensfeld ab. Jedes Jahr werden rund 900 Millionen Publikumszeitschriften verkauft – im Schnitt 11 Hefte pro Person. Auch der Pressevertrieb demonstriert Stärke: 49,5 Prozent der Verkäufe erfolgen im Einzelverkauf, 40,3 Prozent über Abonnements, ergänzt durch Lesezirkel (4,7 Prozent), Bordexemplare (0,7 Prozent) und weitere Vertriebswege. Über alle Kanäle hinweg erzielen Zeitschriften eine Gesamtreichweite von über 5,5 Millionen Leserinnen und Lesern pro Erscheinungsintervall in Print und Digital.
Die Marken der Fachpresse treiben die digitale Transformation mit großem Erfolg voran: Fachmedien erwirtschaften inzwischen fast 4 Milliarden Euro digital, davon 1,61 Milliarden Euro mit Paid-Content-Angeboten. Ergänzt durch Softwarelösungen, Datenbanken und digitale Workflows beweisen sie ihre wirtschaftliche Kraft und Relevanz in sämtlichen Branchen.
Gleichzeitig öffnen Presseverlage neue Kommunikationsräume: Mit über 37 Millionen monatlichen Podcast-Downloads erobern Zeitschriftenmarken die Audiolandschaft und erweitern ihre journalistische Wirkung um ein weiteres, reichweitenstarkes Format.
Bemerkenswert ist zudem der Blick auf die Jüngsten: 81 Prozent der vier- bis 13-Jährigen lesen ihre Zeitschriften ausschließlich auf Papier. Sie greifen damit intuitiv zu einem Medium, das Ruhe, Fokus und Konzentration fördert – Qualitäten, die in der digitalen Gegenwart immer wertvoller werden.
Am Welttag der Zeitschriften feiern wir diese publizistische Vielfalt, das Vertrauen der Leserschaft sowie die unverzichtbare Arbeit von 9.000 Journalistinnen und Journalisten, die jeden Tag mit verlässlicher Recherche und hoher Professionalität zur Meinungsbildung und demokratischen Teilhabe beitragen. Mit seinem Engagement für Pressefreiheit, Meinungsvielfalt und faire Rahmenbedingungen für den unabhängigen Journalismus der Verlage stärkt der MVFP diese Arbeit jeden Tag und setzt sich für die Zukunft einer starken und freien Presse ein. Zeitschriften stehen für ein mediales Ökosystem, das Orientierung ermöglicht, den Dialog fördert und gesellschaftliche Verantwortung trägt – heute und in Zukunft.
