Immer mehr Jugendliche verlassen sich auf KI
Ob für die Schule, zur Recherche oder zur Beantwortung alltäglicher Fragen: Immer mehr Jugendliche verlassen sich auf die Hilfe von KI. Zugleich bleibt das Smartphone ihr ständiger Begleiter und zentrales Medium. Doch obwohl die meisten Jugendlichen wissen, dass ihnen Pausen vom Smartphone guttun, fällt die Selbstregulierung im Umgang mit dem Gerät schwer. Das zeigen die Ergebnisse der neuen JIM-Studie 2025 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs), die im November veröffentlicht wurden.
ChatGPT ist zweithäufigstes Recherchetool
Wie bereits im Vorjahr findet der häufigste KI-Einsatz bei Jugendlichen im Zusammenhang mit Schulaufgaben statt: 74 Prozent der 12- bis 19-Jährigen nutzen KI-Anwendungen für Hausaufgaben oder zum Lernen. Deutlich gewachsen ist die Nutzung zur Informationssuche – sie stieg gegenüber 2024 um 27 Prozentpunkte auf 70 Prozent. Hinter klassischen Suchmaschinen wird ChatGPT bereits am zweithäufigsten als Recherche- und Informationstool verwendet. Die von KI gelieferten Informationen halten 57 Prozent dabei für vertrauenswürdig. Auch um sich erklären zu lassen, wie etwas funktioniert, setzt mehr als die Hälfte KI ein. Prof. Dr. Kai Gniffke, Intendant des SWR unterstreicht: „KI-generierte Nachrichten enthalten häufig Fehler oder geben Quellen nicht korrekt wieder. Wir müssen alles daran setzen, dass gerade junge Menschen qualitativ hochwertige Nachrichten und Inhalte erhalten, die den journalistischen Qualitätsmaßstäben entsprechen.“
Knapp vier Stunden pro Tag am Smartphone
Die durchschnittliche Smartphone-Bildschirmzeit der Jugendlichen liegt bei knapp vier Stunden täglich. Mit dem Alter nimmt sie zu, von unter drei Stunden bei den Jüngsten (12–13 Jahre) auf über viereinhalb Stunden bei den Volljährigen (18–19 Jahre). Zwei Drittel der Befragten fällt es schwer, die eigene Bildschirmzeit zu regulieren. Besonders vor dem Zubettgehen hat das spürbare Auswirkungen: Rund 30 Prozent berichten, morgens oft müde zu sein, weil sie ihr Handy nachts zu spät aus der Hand legen. Zwar genießen zwei Drittel der Jugendlichen Offline-Zeiten ohne Smartphone und Internet, doch nur etwas mehr als ein Drittel schaltet das Gerät tatsächlich regelmäßig aus, um Zeit für sich zu haben.
WhatsApp unverzichtbar, Social Media vielseitig genutzt
WhatsApp ist die mit Abstand wichtigste App der Jugendlichen. Hauptsächlich wird der Messenger-Dienst genutzt, um über Text- und Sprachnachrichten oder über bildhafte Inhalte wie Emojis, Sticker und GIFs zu kommunizieren. Neuere Funktionen wie Kanäle und Communitys oder das integrierte KI-Tool „Meta AI“ werden bislang kaum regelmäßig verwendet. Snapchat liegt in der Beliebtheit und regelmäßigen Nutzung aktuell hinter WhatsApp und Instagram, aber noch vor TikTok. Social-Media-Plattformen dienen Jugendlichen dabei nicht nur der Kommunikation, sondern auch der Information: Ein Viertel der 12- bis 15-Jährigen und fast die Hälfte der 16- bis 19-Jährigen folgt Influencern, die sich mit aktuellen Nachrichten beschäftigen. Am meisten beschäftigen die Jugendlichen die Themen Krieg, Klimawandel und Politik – derzeit auch die politischen Entwicklungen in den USA.
Hier geht’s direkt zum Download der JIM-Studie 2025
Unser Veranstaltungstipp zum Thema:
Immer mehr Menschen verlassen sich auf die Hilfe von KI und nutzen Tools wie ChatGPT zur Informationssuche und als Recherchetool. Dementsprechend ist es auch für Medienhäuser relevant, dass ihre Inhalte in KI-Antworten sichtbar werden. Im Webinar „Sichtbar in KI-Antworten: GEO-Strategien für moderne Verlage“, das die MVFP Akademie am 29. Januar 2026 anbietet, lernen Sie, wie Verlage ihre Inhalte dort platzieren, wo Nutzer künftig zuerst Antworten erhalten: direkt in generierten KI-Ergebnissen.
