Deutsche setzen bei der Mediennutzung auf digitale Angebote
Mediennutzung 2025 ist insgesamt stabil
Die ARD/ZDF-Medienstudie 2025, die Ende September veröffentlicht wurde, zeigt: Die tägliche Mediennutzung bleibt mit über 6,5 Stunden hoch, wobei digitale Kanäle weiter zulegen. Video liegt mit einer täglichen Nutzungsdauer von 196 Minuten vorne – angetrieben durch Mediatheken, Streamingdienste und soziale Medien. 74 Prozent der Bevölkerung sehen mindestens einmal wöchentlich lineares TV, 45 Prozent nutzen Streamingdienste.
Die meisten Angebote bleiben gegenüber dem Vorjahr stabil, YouTube und Social-Media-Plattformen legen zu. Auch interessant: Mittlerweile nutzen 85 Prozent der Menschen in Deutschland mehr als eine Streaming-Plattform – im Durchschnitt 2,5 (Angebote) pro Person.
Über 50-Jährige favorisieren Podcasts und Printmedien
Gegenüber dem Vorjahr können insbesondere Podcasts ihre Reichweite ausbauen. Die Zugewinne sind vor allem in den Altersgruppen über 30 Jahren zu beobachten. Bei den 50- bis 69-Jährigen und den über 70-Jährigen steigt die regelmäßige Nutzung signifikant um vier bzw. fünf Prozentpunkte auf 25 bzw. 14 Prozent. Die 14- bis 29-Jährigen bleiben mit 48 Prozent regelmäßiger Nutzung jedoch die stärkste Nutzergruppe bei den Podcasts. Die steigende Tagesreichweite belegt eine zunehmende Integration von Podcasts in den Medienalltag der Menschen.
90 Prozent der rund 2.500 für die Studie Befragten lesen wöchentlich mediale Texte. Dabei steigt die Nutzung digitaler Angebote, während Print den Abwärtstrend stoppen kann. Mehr als die Hälfte liest Artikel auf Portalen, jeweils um 50 Prozent in gedruckten Zeitschriften und Zeitungen oder auf Social Media. Printmedien werden dabei vornehmlich von über 50-Jährigen genutzt, Onlineartikel von Jüngeren. Die Buchlektüre erweist sich – gerade bei Jüngeren – als stabil.
KI-Tools gehören für Jüngere bereits zum Alltag
96 Prozent der Bevölkerung nutzt mindestens selten das Internet, nur bei ab 70-Jährigen ist noch ein Fünftel offline. Die meisten nutzen über das Internet Medien, vor Kommunikation und sonstigen Anwendungen.
Fast alle Internet-Anwendungen wachsen gegenüber dem Vorjahr: 82 Prozent nutzen im Internet mindestens einmal in der Woche Suchmaschinen wie Google, 78 Prozent nutzen es zum Lesen und Schreiben von Mails, 40 Prozent lesen Newsletter im Internet.
Erstmals abgefragt wurde in der Studie die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT. 22 Prozent der Befragten verwenden solche Tools bereits regelmäßig. Bei den Jüngeren gehören sie schon zum Alltag – bei den 14- bis 29-Jährigen werden sie von 57 Prozent genutzt –, über 50-Jährige hingegen verwenden sie bislang kaum.
Social Media nutzen 63 Prozent der deutschen Bevölkerung regelmäßig, das Wachstum verlangsamt sich aber. Instagram bleibt hier mit einer Wochenreichweite von 40 Prozent führend, verliert indes erstmals bei Jüngeren; Facebook folgt mit 31 Prozent, TikTok wächst auf 20 Prozent.
Weitere Ergebnisse der ARD/ZDF-Medienstudie 2025, Infografiken und umfangreiche Analysen findet man unter ard-zdf-medienstudie.de
Unser Veranstaltungstipp zum Thema:
Das Lese- und Mediennutzungsverhalten vieler Konsumenten hat sich in den letzten Jahren massiv gewandelt. Angesichts des Shifts von Print zu Digital überdenken und erweitern viele Verlage ihre Digitalstrategie, um neue digitale Erlösquellen zu erschließen. Um ein grundsätzliches Verständnis für digitale Kanäle, eine Digital-First-Mentalität und darum, wie Leser online erreicht werden können, geht es im WebSeminar „Transformation von Print zu Digital“, das die MVFP Akademie am 27. November 2025 anbietet. Vorgestellt werden mehrere Best Cases aus der Praxis (u.a. taz und kicker), die unterschiedliche Transformationsprojekte und -strategien in den Fokus stellen.
