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Digital News Report, Mediennutzung, Reuters

Vertrauen in Nachrichten stabil – KI-generierte Inhalte stoßen auf Skepsis

Landesvertretung Südwest

Deutsche Ergebnisse des „Reuters Institute Digital News Report 2025“ zur Nachrichtennutzung im internationalen Vergleich veröffentlicht.

Deutsche Ergebnisse des „Reuters Institute Digital News Report 2025“. Foto © cottonbro/pexels

Deutsche Ergebnisse des „Reuters Institute Digital News Report 2025“. Foto © cottonbro/pexels

Das Vertrauen in Nachrichten bleibt in Deutschland auf einem hohen Niveau. 45 Prozent der erwachsenen Online-Bevölkerung sind der Ansicht, man könne dem Großteil der Nachrichten in der Regel vertrauen. Das größte Vertrauen genießen weiterhin öffentlich-rechtliche Nachrichten sowie Lokal- und Regionalzeitungen. Gleichzeitig ist die Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass menschlich produzierte Nachrichten vertrauenswürdiger seien als Nachrichten, die hauptsächlich durch eine KI erstellt wurden. Dies sind Ergebnisse des Reuters Institute Digital News Report 2025, für dessen deutsche Teilstudie das Leibniz-Institut für Medienforschung in Hamburg verantwortlich ist. 

Abwärtstrend des Nachrichteninteresses gestoppt

Das allgemeine Interesse an Nachrichten ist im Jahr 2025 stabil geblieben. Wie bereits im Vorjahr sagen 55 Prozent der hierzulande Befragten, dass sie überaus oder sehr an Nachrichten interessiert sind. Auch die allgemeine Reichweite von Nachrichten bleibt auf einem hohen Niveau: 91 Prozent konsumieren mehr als einmal pro Woche Nachrichten. 

Gleichzeitig haben mit 71 Prozent der erwachsenen Internetnutzer so viele wie noch nie zuvor angegeben, dass sie mindestens gelegentlich aktiv die Nachrichten vermeiden. Der mit Abstand wichtigste Grund der Nachrichtenvermeidung sind die negativen Auswirkungen der Nachrichten auf die eigene Stimmung (48 %). Zudem geben jeweils 39 Prozent der Nachrichtenvermeider an, dass zu viel über Kriege und Konflikte berichtet wird und dass sie von der Menge an Nachrichten erschöpft sind. Während ältere Teilgruppen ab 55 Jahren häufiger als Grund für Nachrichtenvermeidung angeben, dass zu viel über Kriege und Konflikte berichtet wird, sagen 18- bis 24-Jährige anteilig etwas häufiger, dass sie von der Menge an Nachrichten erschöpft sind, dass die Nachrichten für ihr Leben nicht relevant zu sein scheinen, und sie das Gefühl haben, mit den Informationen nichts anfangen zu können. 

Traditionelle Nachrichtenanbieter dominieren Nutzung in sozialen Medien

Für die Mehrheit der erwachsenen Online-Bevölkerung (43 %) ist laut der Befragung das lineare Fernsehen die wichtigste Quelle für Nachrichten, dicht gefolgt von Nachrichtenquellen im Internet (42 %). Die meistgenutzte Nachrichtenquelle im Internet sind soziale Medien. Etwa jede sechste Person aus der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen kommt ausschließlich in sozialen Medien mit Nachrichteninhalten in Kontakt. Von allen Nachrichteninhalten in sozialen Medien finden dabei die Inhalte von traditionellen Nachrichtenmedien bzw. Journalisten insgesamt die größte Beachtung. Das gilt sowohl für ältere als auch für jüngere Nutzende. 

Skepsis gegenüber automatisiert erstellten Nachrichten

Dem Einsatz von KI im Journalismus wird überwiegend mit Skepsis begegnet. 54 Prozent der Befragten fühlen sich bei der Nutzung von Nachrichten, die hauptsächlich durch KI produziert wurden, eher oder sehr unwohl. Etwas größer ist die Akzeptanz, wenn Nachrichten lediglich mit etwas Hilfe von KI, aber hauptsächlich von menschlichen Journalisten produziert wurden (34 %). Auch das Interesse der Befragten an der Nutzung von spezifischen Nachrichtenangeboten, die mithilfe von KI an ihre individuellen Bedürfnisse angepasst werden, ist der Erhebung zufolge eher gering.

Weitere Studienergebnisse findet man auf der Website des Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut. Der komplette Ergebnisbericht der deutschen Teilstudie ist hier als PDF-Version abrufbar. Der internationale, englischsprachige Report kann unter http://www.digitalnewsreport.org/2025 abgerufen werden

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