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„Wer der Generation Z begegnen will, kommt an TikTok nicht vorbei“

Print & Digital PRINT&more

Die FUNKE Zentralredaktion hat einen der erfolgreichsten journalistischen TikTok-Kanäle Deutschlands und erreicht damit ein Millionenpublikum im Alter von 14 bis 25 Jahren. PRINT&more spach mit Amelie Marie Weber über die Social-Media- Plattform, über Brand Awareness und neue Formen des Journalismus | erschienen in PRINT&more 4/2021

PRINT&more | Sie sind in der FUNKE Zentralredaktion als Head of Social Media tätig – und haben den TikTok-Kanal „DuHastDieWahl“ für FUNKE gegründet. Wie viel Überzeugungsarbeit war im Vorfeld dafür nötig?

AMELIE MARIE WEBER | Das war kein Problem, weil unser Digital-Chef Carsten Erdmann selbst auf die Idee gekommen war, einen TikTok-Kanal zu gründen. Er bat mich, ein Konzept zu entwerfen und so entstand unser Kanal „DuHastDieWahl“. Die ganze Zentralredaktion war schnell Feuer und Flamme und steht voll hinter mir und dem Projekt.

Politische Inhalte auf TikTok – warum halten Sie das für den richtigen Kanal? Welche Ziele verbinden Sie damit?

Bei TikTok erreichen wir eine Zielgruppe, die es so derzeit auf keiner anderen Plattform gibt. Wer der Generation Z begegnen will, kommt an TikTok nicht vorbei. Wir wollen die jungen Menschen dort erreichen und ihnen den Wert von unabhängigem, gutem Journalismus aufzeigen. Sie sollen den Namen FUNKE positiv in Erinnerung behalten. Wer, wenn nicht wir Medienhäuser, soll sonst für seriöse Nachrichten und journalistische Inhalte im Netz sorgen?

Welche Vorteile hat TikTok aus Ihrer Sicht?

Neben der Tatsache, dass wir dort die junge Zielgruppe erreichen können, ist auch der Algorithmus ein Vorteil. Dieser kann guten Videos zu Millionenreichweite verhelfen. Auf TikTok stehen die Inhalte im Zentrum. Deshalb können auch Kanäle mit wenigen Followern virale Hits landen und schnelles Wachstum generieren. Das macht Spaß!

Sie sind das Gesicht dieses Kanals. Wie gehen Sie ganz konkret vor, wie konzipieren Sie Ihre Inhalte?

Ich möchte unseren Zuschauerinnen und Zuschauern einen Mehrwert bieten. Deshalb überlege ich immer, welche Infos für sie interessant sind und was sie gerade bewegt. Dann versuche ich diese mitunter komplexen Themen möglichst verständlich zu erklären und dabei auch einen unterhaltsamen Dreh zu finden. Ich möchte letztlich wie eine große Schwester sein, die ihnen politische Themen näherbringt.

Wo sehen Sie besondere Herausforderungen in dieser Ausspielplattform?

Der Algorithmus, den ich eben lobend erwähnte, ist zugleich nicht ganz leicht zu durchschauen. Man weiß nie, ob ein Video wenige Tausend oder mehrere Millionen Menschen erreichen wird. Das kann auch frustrierend sein. Vor allem weil die Produktion der Videos extrem zeitaufwendig ist. Eine weitere Herausforderung ist die begrenzte Dauer der Kurzvideos. Ich muss komplexe Themen in wenigen Sekunden vermitteln.

Welche Inhalte kommen besonders gut an?

Ich habe im Vorfeld der Bundestagswahl TikTok-Interviews mit Armin Laschet, Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Christian Lindner geführt. Dabei habe ich Fragen gestellt, die unsere junge Community interessieren: „Cannabis legalisieren – ja oder nein?“ z. B., aber auch „Was ist das letzte Foto auf Ihrem Smartphone?“ Diese Interviews kamen richtig gut an. Das Video mit Christian Lindner haben z. B. mehr als 3 Millionen Menschen gesehen.

Wie geht es nun – nach der Wahl – weiter?

Wir werden ein Rebranding vornehmen. Das heißt, der Kanal wird schon bald einen neuen Namen und einen neuen Look erhalten. Schließlich geht es bei uns längst nicht mehr nur um die Bundestagswahl, sondern um Politik und Zeitgeschehen generell. Ich werde weiterhin Interviews mit interessanten Menschen führen, die Fragen unserer Zuschauerinnen und Zuschauer beantworten und einen Blick hinter die Kulissen des politischen Berlins gewähren.

 

Am 8. Februar 2022 vermittelt Amelie Marie Weber in der Web-Session „TikTok Deep Dive: Junge Zielgruppen mit dem richtigen Content erreichen“ u.a. Ansätze für eigene Kanäle. Zum Programm und zur Anmeldung.

 

10 TAKEAWAYS, um auf TikTok durchzustarten
von Amelie Marie Weber

1. Lasst euch auf die Plattform ein und verliert die Trends nicht aus den Augen.
2. Postet möglichst häufig gute Videos.
3. Nehmt euch selbst nicht zu ernst, traut euch Neues.
4. Lasst junge, motivierte Kolleginnen und Kollegen den Kanal übernehmen.
5. Schneidet die Themen speziell auf die junge Zielgruppe zu.
6. Kommuniziert kurz und präzise.
7. Bietet den Zuschauerinnen und Zuschauern einen echten Mehrwert.
8. Verknüpft Informationen mit Emotionen.
9. Baut eine Community auf und tretet mit ihr in Kontakt.
10. Zögert nicht mehr, sondern fangt an!

// erschienen in PRINT&more 4/2021

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