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Medientreff des MVFP in Berlin: Diskriminierungsfreie Förderung von Zeitschriften und Zeitungen unabdingbar

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„Kann die Politik die Arbeit von tausenden Journalistinnen und Journalisten diskriminieren, nur weil sie auf anderem Papier und in anderer Frequenz publizieren?“ – Medienverband der freien Presse fordert faire, diskriminierungsfreie Förderung von Zeitschriften und Zeitungen

Von der Verantwortung der marktwirtschaftlich finanzierten Presse in Zeiten von großen Herausforderungen, Krisen und Disruption über die Notwendigkeit der Förderung von Zeitschriften und Zeitungen bis hin zu den Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Presseverlage – der zweite Medientreff der Landesvertretung Berlin-Brandenburg des Medienverbands der freien Presse (MVFP) stand ganz im Zeichen des Dialogs und der Diskussion aktueller Chancen und Herausforderungen für die Presseverlage.

„Die in unserem Medienverband organisierten 350 Verlage mit ihren rund 9.000 Journalistinnen und Journalisten sichern die vertiefte politische, private und berufliche Information der Menschen in Deutschland. Sie leisten damit einen ebenso einzigartigen Beitrag zur freien Meinungsbildung in der Demokratie wie die Tagespresse. Würde die Politik in der heutigen Situation der substantiellen wirtschaftlichen Gefährdung von Zeitungen und Zeitschriften nur Zeitungen fördern, wäre das ein gefährlicher Eingriff in die Pressefreiheit, der den Grundsatz der Unteilbarkeit der Presse angreift. Die Ampel darf nicht den Fehler begehen, unsere Branche in „gute“, also förderungswürdige, und „schlechte“ Presse zu spalten“, unterstrich Philipp Welte, Vorstandsvorsitzender des MVFP und Vorstand von Hubert Burda Media. Und weiter: „Kann die Politik die Arbeit von tausenden Journalistinnen und Journalisten diskriminieren, nur weil sie auf anderem Papier und in anderer Frequenz publizieren?“

„Es ist für uns Verlage gerade jetzt entscheidend, dass die Politik faire Rahmenbedingungen schafft, damit unsere Presseverlage ihre essentielle Arbeit der Redaktionen nachhaltig sichern können. Die bevorstehende Presseförderung muss ohne Diskriminierung alle Gattungen, also auch Zeitschriften gleichermaßen erfassen und zügig auf den Weg gebracht werden“, so Detlef Prinz, Vorsitzender der MVFP-Landesvertretung Berlin-Brandenburg. „Berlin bleibt das Symbol für eine unabhängige freie Presse, die kontinuierlich am Puls des Geschehens berichtet. Mit dem heutigen zweiten Medientreff hat die MVFP Landesvertretung Berlin-Brandenburg eine Plattform geschaffen, die den Dialog auf Augenhöhe fördert“, freute sich Detlef Prinz über die gut besuchte Veranstaltung. Denn: „In einer Zeit, in der die Demokratie, in der die Presse- und die Meinungsfreiheit sowie die Arbeit der Verlage und Redaktionen unser aller Schutz und Verteidigung erfordern, müssen wir gemeinsam nach Lösungen suchen, um die Vielfalt der Presse und das Bewusstsein für den Wert der Pressefreiheit in unserer Gesellschaft zu stärken.“

„Wir werden aktuell mit mehreren Realitätstests konfrontiert, die für unsere Gesellschaft den Abschied von einigen Gewohnheiten und Bequemlichkeiten mit sich bringen“, beschrieb Peer Steinbrück, ehemaliger Bundesfinanzminister und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, beim Medientreff des MVFP Berlin-Brandenburg die aktuelle Situation in Deutschland. „Kaum ein anderes Land hat ein so großes Interesse an freien ökonomischen Beziehungen wie die Bundesrepublik.“ Steinbrück sieht die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands unter anderem durch Defizite bei der Digitalisierung, Fachkräftemangel, Unterfinanzierung der Bildung und eine vergleichsweise hohe Abgabenquote akut gefährdet. „Dieses Land kann, wenn es sich den Herausforderungen stellt, auch damit umgehen. Die Voraussetzungen dafür sind der Wille zur Veränderung, eine hohe Leistungsbereitschaft und der Mut zu weitreichenden politischen Maßnahmen“, appellierte Steinbrück an die mehr als 100 Gäste.

Detlef Koenig, Vorstand im MVFP, Vorsitzender der Landesvertretung Südwest und Geschäftsführer des mhp Verlags, unterstrich die Zusammenarbeit im MVFP: „Gerade in ganz besonders herausfordernden Zeiten war es wichtig, die Arbeit der Zeitschriftenverleger hin zu einem kraftvollen Medienverband der freien Presse zu reformieren. Neben den Publikumsmedien, Fachmedien und konfessionellen Medien sind die fünf regionalen Landesvertretungen eine sehr wichtige Säule einer auch am Gemeinwohl orientierten erfolgreichen Verbandsarbeit der Zeitschriftenverlage.“ An die politischen Gäste gewandt hob er hervor: „Auch für die zahlreichen eher umsatzkleineren Fachverlage sind die Kosten der Zustellung, hier über die Post, ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor. Sollte es doch noch in diesem Jahr eine Presseförderung des Bundes geben, dann erwarten wir eine faire Gleichbehandlung von Zeitschiften und Zeitungen. Ein Ausschluss der Zeitschriften wäre eine fatale Spaltung der freien Presse und würde die vertiefte und nachhaltige Information und Meinungsbildung durch tausende Zeitschriften massiv gefährden.“

Detlef Prinz begrüßte auf dem Medientreff gemeinsam mit Philipp Welte die über 100 geladenen Gäste aus Politik, Presse, Medien und Gesellschaft, darunter Achim Post, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung des Landes Berlin, Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport des Landes Berlin, Dr. Felor Badenberg, Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Berlin, Georg Maier, Minister für Inneres und Kommunales in Thüringen, Gunnar Schellenberger, Landtagspräsident von Sachsen-Anhalt, Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Johann Saathoff, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat, sowie Gordan Bakota, Botschafter Kroatiens, Dilshod Akhatov, Botschafter der Republik Usbekistan, Jean-Paul Senninger, Botschafter von Luxemburg, Dilshad Barzani, Vertreter der Regionalregierung Kurdistan-Irak, Botschafter a. D. Wolfgang Ischinger, sowie Botschafter a. D. Wolfgang Ischinger, Stephan Scherzer, Bundesgeschäftsführer MVFP, WeltN24-Herausgeber Stefan Aust, Robert Schneider, Chefredakteur BILD, Franziska Reich und Georg Meck, FOCUS-Chefredakteure, Jörg Quoos, Chefredakteur FUNKE-Zentralredaktion und Herausgeber Berliner Morgenpost, WDR-Intendant Tom Buhrow, Katja Gloger, Vorstandssprecherin Reporter ohne Grenzen, und Swing-Musiker Andrej Hermlin.

Die MVFP-Landesvertretung Berlin-Brandenburg vertritt die Zeitschriftenpresse in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Eine weitere Aufgabe der regionalen Vertretung ist die Ausstellung des bundeseinheitlichen Presseausweises an hauptberufliche Journalistinnen und Journalisten. Neben Detlef Prinz gehören als stellvertretende Vorsitzende dem Vorstand der Landesvertretung an: Fabian Tobias Beich (Keesing Deutschland) und Johann Plank (Freitag Mediengesellschaft) sowie Geschäftsstellenleiter und MVFP-Justitiar Dirk Platte.

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