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Stefan Rühlings Big Points beim Publishers' Summit 2016

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- es gilt das gesprochene Wort -

Freiheit – Vielfalt – Wettbewerb!

Dieses Motto für unseren Publishers' Summit ist trefflich gewählt.

Denn es sind ungestüme Zeiten, in denen wir uns befinden. In denen sich ganze Länder nach innen verkrümeln (Bsp. Brexit in England), auf nostalgische überkommene Grandeur berufen (Bsp. Donald Trump in USA) oder ganze Bevölkerungsgruppen aus Angst vor Komplexität und Veränderung unser demokratisch-christliches Wertesystem in Frage stellen (Bsp. Pegida, Geert Wilders in Holland, Marie Le Pen in Frankreich und andere…) und, – das ist das Schlimme – dabei die Presse- und Meinungsfreiheit mal eben mit Füßen treten.

Es sind ungestüme Zeiten also, die viele ängstigen. Dabei ist es doch die Ära des Zusammenrückens, der Transparenz, der Möglichkeiten, der Vernetzung, der medizinischen Fortschritt, der vielen guten Ideen und der technischen Erleichterung unseres Alltags! Getriggert durch die Digitalisierung entstehen nie dagewesene vernetzte Welten und Chancen. Neue Parameter werden zu wesentlichen Treibern der Entwicklung in unserer Welt und können Lösungen anbieten für Fragen, die wir lösen müssen. Stichworte sind:

Mobility – Connectivity – Sustainability – Big Data – Knowledge – Communication – Globalization – Innovation – Energy – Industry 4.0

Das sind die wichtigen, künftigen Entwicklungsdimensionen, die uns alle in unserer unternehmerischen und gesellschaftlichen Verantwortung heute berühren und morgen noch viel mehr berühren werden.

Geschätzte Verlegerkollegen!

In ungestümen Zeiten wie diesen braucht es uns von den Editorial Media ganz besonders. Es braucht starke grundsätzliche Leitlinien, für die wir Medienhäuser in unserer Gesellschaft stehen. Als vierte konstitutive demokratische Säule sind wir das Bindeglied für die Menschen und Institutionen, zwischen Wirtschaft und Sozialem, zwischen Individuum und Kollektiv. Wir bieten Orientierung, Hilfe, Gewissen und – in unübersichtlichen Zeiten wahrscheinlich das Wichtigste überhaupt – wir bieten Aufklärung durch Wissen!

Als amtierender Sprecher der Deutschen Fachpresse kann ich Ihnen mit Fug und Recht sagen: Das alles trifft auch und insbesondere für unsere Gattung der Fachmedien zu. Mehr denn je! Auch wir leisten unseren Beitrag zu Stabilisierung und organisierter Transformation in die Zukunft.

Wussten Sie, dass es rund 3.900 Fachzeitschriften-Marken in Deutschland gibt? Flankiert von Tausenden von Websites, Mobil-Angeboten, Fachbüchern, Services und Veranstaltungen wie Kongressen und Seminaren, professionellen Workshops und Messen. Und dazu noch viele weitere Fachinformationsangebote. Kein Branchensegment, das nicht ohne Fachmedien auskommt und von ihnen in vielerlei Formaten begleitet wird. Eines haben alle Fachmedien in dieser Vielfalt gemeinsam: Sie begleiten die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. Sie bieten in den jeweiligen Märkten eine tiefe Durchdringung bei Entscheidern und Profis.

Und die Begleitung der Menschen in den Märkten geht über die Entscheider hinaus. Sie reicht auf alle Ebenen, von der Sekretärin bis hin zu den Auszubildenden. Nahezu jedes Berufsbild hat mindestens ein Fachmedium. Neben rein wirtschaftlichen und technischen Themen werden auch gesellschaftliche und soziale Fragen aus Psychologie, Kultur und Sozialem behandelt.

Fachmedien sorgen also für Vielfalt – für Vielfalt der Information und der professionellen Meinung. Sie sorgen letztlich in unserer offenen Gesellschaft für den freien Wettbewerb, dem Grundprinzip unserer sozialen Marktwirtschaft, die durch Wettbewerb bessere Angebote findet und weiterentwickelt. Zuletzt hat Prof. Volker Banholzer von der Technischen Universität Nürnberg in einer beachtenswerten Forschungsarbeit herausgearbeitet, wie stark Fachmedien die Wirtschaft und Gesellschaft beflügeln und Wettbewerb und Innovation erst möglich machen.

Zur Rolle der Fachmedien

Aber wie genau beflügeln Fachmedien die Wirtschaft und die Gesellschaft? Ich komme zu sieben meiner wichtigsten Punkte:

Wir bewegen Märkte.
Fachmedien liefern Informationen auf den Punkt, garantieren Qualität, strukturieren Know-how und intensivieren damit Austausch und Wertschöpfung in den Märkten. Das ist gut für den Wissensstandort Deutschland.

Wir helfen bei wichtigen Entscheidungen.
Bei explodierender Kommunikation und Information helfen Fachmedien den professionell tätigen Menschen in den Branchen und Märkten in ihren beruflichen Entscheidungen und Investments. Dazu bedarf es unabhängiger Plattformen und professioneller Medienformate.

Wir sind Wissensmanager.
Fachmedien sind das Bindeglied zwischen Wissenschaft und den jeweiligen Marktteilnehmern. Dies gilt insbesondere für Querschnittsthemen. Fachmedien nehmen auch hier eine neutrale Mittlerposition ein und befördern den Wissensaustausch.

Wir machen Ideen zu Innovationen.
In einer Welt des wachsenden Wissens- und Informationsaustausches beflügeln Fachmedien den Weg von Inventionen zu Innovationen und den Transfer zur Anwendung von Innovationen. Sie befördern damit die Innovationsfähigkeit und stärken die Wettbewerbsfähigkeit.

Wir öffnen Märkte
Bei fortschreitender Vernetzung und Globalisierung öffnen Fachmedien der Wirtschaft Märkte – weltweit. Sie bieten mit ihren vertrauten Plattformen mediale Brückenköpfe in diese Märkte.

Wir organisieren Communities.
Fachmedien kommt verstärkt eine Community-organisierende Funktion zu. Hier spielen neben den klassischen Medien auch die von Fachmedien betriebenen Kanäle eine wichtige Rolle – ob mittels Social Media oder Live-Kommunikation auf Branchenevents. Neben Information und Wissensvermittlung ist die Vernetzung der Branchen eines ihrer tragenden und herausragenden Elemente.

Wir haben Branchenkompetenz.
Fachmedien kennen ihre Zielgruppe ganz genau und wissen, was ihre Kunden wollen. Mit Expertise und Branchennähe positionieren sie sich als kompetente Partner und haben passgenaue Leistungen für ihre Nutzer.

Wo wirken diese sieben wichtigen Punkte?

Meine sehr verehrten Verlegerkolleginnen und -kollegen, auf welchen Wegen halten wir den Kontakt mit den Menschen in den Märkten? Warum sind wir so nahe dran an den Bedürfnissen unserer Nutzer? Das war natürlich zum einen schon traditionell so. Denn Fachmedien sind per se dicht an ihren Zielgruppen. Zudem hat sich bei den Fachmedien in den vergangenen Jahren sehr viel getan und weiter entwickelt. Neben Print sind uns feste Beziehungen auf vielen Kanälen erwachsen, sei es auf digitalen Kanälen, aber auch durch eine steigende Zahlen von Live-Veranstaltungen. Zunächst Social Media, dann aber auch mobile Angebote lassen neue Möglichkeiten entstehen: So gibt es heute immer mehr Wege via Smartphone zu mobilen Applikationen im Beruf, sei es beispielsweise in der Landwirtschaft oder in der Medizin, oder wo auch immer.

Das alles verdeutlicht, dass nicht nur das Wissensbedürfnis unserer Kunden stark wächst, sondern dass auch die Zahl der Informations- und Wissensformate selbst stark anwächst.

Der B2B-Medien- und Informationsmarkt in Deutschland 2016

Dieses Anwachsen von Wissensbedürfnis ist ein guter Hinweis auf die Chancen, die sich für Fachmedien auftun. Ich möchte damit zu dem wichtigsten Teil meiner Ausführungen heute kommen, zu meinem eigentlichen "Big Point". Nämlich zu den Chancen und zu den Möglichkeiten: Die entstehen im Besonderen dann, wenn man die Perspektive wechselt.

Die Deutsche Fachpresse hat Anfang dieses Jahres mit Unterstützung der Schickler Unternehmensberatung die neue Studie "Der B2B-Medien- und Informationsmarkt in Deutschland 2016" vorgelegt.

Diese Studie umfasst alle Informations- und Kommunikationsangebote für berufliche Nutzer in Deutschland und beschreibt erstmals den deutschen B2B-Medien- und Kommunikationsmarkt gesamthaft. Mit den beiden Clustern "Content-Lösungen" und "Marketing-Lösungen" und sechs unterschiedlichen Marktsegmenten vermittelt sie ein neues, umfassendes Verständnis für den B2B-Medien- und Informationsmarkt. Das Volumen ist eindrucksvoll: 28,3 Milliarden Euro Umsatz allein in Deutschland sind eine beachtliche Größenordnung. Diese Studie zeigt also die Dimensionen und das Potential des Gesamtmarktes eindrucksvoll auf und lenkt den Blick auf neue Handlungsoptionen und Chancen für Fachmedienhäuser.

Zwar teilen wir Fachmedienhäuser uns den Markt und das Wachstum mit anderen Marktpartnern. Gleichwohl gilt, dass die deutschen Fachmedien heute schon mit einem 360-Grad-Konzept agieren, in allen der erwähnten Segmente aktiv sind, mit anderen Marktpartnern eng zusammen arbeiten und den Gesamtmarkt in all seinen Facetten maßgeblich mitgestalten.

Alle die in diesem Markt von allem Marktpartnern erzeugten Leistungen sind zentraler Bestandteil einer wissensstarken Gesellschaft. Sie tragen maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands bei: B2B-Medien- und Informationsanbieter sind Wegbegleiter im beruflichen Alltag und Wegbereiter für Innovation und Fortschritt in Wirtschaft und Wissenschaft.

Conclusio

Was bedeutet das nun konkret? Wir alle, alle Medienunternehmen befinden uns auf einer großen Reise der Veränderung und Transformation. Da heißt es, sich anzupassen und wandlungsfähig zu bleiben. In den USA oder England haben viele unserer Kollegen in der Fachmedienbranche sich schon ein anderes, erweitertes Selbstverständnis angeeignet: Sie bezeichnen sich nicht als Verlag oder Medienhaus. Sie bezeichnen sich als "Information Services Company" (so wie die Firma Penton Information Services, die gerade von der UK-Gruppe Informa für 1,2 Milliarden Dollar übernommen worden ist, bei einem Umsatz von gerade einmal 360 Millionen USD).

Bei meinem Unternehmen Vogel Business Media haben wir uns nach 125 Jahren des Bestehens heute den Leitsatz gegeben: Informieren – Aktivieren – Entwickeln. Neben unseren fachjournalistischen Leistungen, dem Editorial Content, kommen immer mehr Kommunikations- und Serviceleistungen hinzu: Ob Content Marketing Lösungen oder Market Intelligence & Insights. Und wir wollen unseren Kunden auf allen Wegen helfen, erfolgreicher zu werden.

Wir wissen: Die Dimensionen des B2B-Medien- und Informationsmarkts sind verheißungsvoll, wenn man neugierig, offen und anpassungsfähig ist. Eigentlich so wie immer in den letzten 125 Jahren unseres Bestehens.

Meine Damen und Herren, vielen Dank dafür, dass Sie sich von mir einen kurzen Augenblick in die Welt und in die Perspektive der Fachmedien haben entführen lassen. Es ist wahrlich keine Welt, die im Rampenlicht steht oder große Emotionen auslöst. Aber sie ist spannend, Nutzen stiftend und vor allem bietet sie große Chancen und Möglichkeiten. Und sie prägt unsere Gesellschaft und unsere Zukunft! Vielen Dank!

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