Ihr direkter
Weg zu uns.

Navigation

Dankesrede von Rupert Stadler für die Verleihung der "Goldenen Victoria Unternehmer des Jahres"

Startseite

Guten Abend meine Damen und Herren,

ich fühle mich sehr geehrt. Die Victoria ist wunderschön. Und Erfolg ist sehr schön. Noch dazu, wenn man ihn teilen kann. Sehr geehrter Herr Minister, lieber Herr Professor Burda,  verehrte Jury, diese Auszeichnung gilt nicht mir allein.  Ich nehme ich sie heute stellvertretend entgegen! Sie gilt vor allen den 65.000 „Unternehmern im Unternehmen“,  die bei Audi für den Erfolg sorgen. Und, weil Sie meine Frau erwähnt haben, Angelika Stadler ist bei uns zu Hause Unternehmerin des Jahres. Sie hat seit den 90er Jahren drei wunderbare Kinder groß gezogen. Dafür möchte ich ihr danken, denn ohne ihren Rückhalt stünde ich heute nicht hier.

Herr Minister Rösler,  so wie sich acht Millionen Mütter in Deutschland um ihren Nachwuchs kümmern –  so kümmert sich die Bundesregierung aktuell um die EU, den Euro und dessen Stabilisierung.

Ich weiß von meinen Kindern wie das so ist: erst die Kinderkrankheiten, dann die widerspenstige Jugend. Nennen wir das Kind doch mal beim Namen. Erstens: Die europäischen Wirtschafts- und Währungsunion steckt noch mitten in der Pubertät.

Zweitens: Sie ist dennoch unser ganzer Stolz. Die deutsche Wirtschaft setzt große Hoffnungen auf Europa. Drittens: Wir brauchen ein wenig mehr Optimismus. Ich bin überzeugt: Europa und der Euro – das ist ein Erfolgsrezept. Wir werden das Kind schon schaukeln.

Meine Damen und Herren, woran messen wir als Unternehmen unseren Erfolg? Was für die Filmbranche Oscar und Bambi sind, das ist für die Automobilbranche das Goldene Lenkrad und für einen Unternehmenslenker wohl die Victoria. Früher brauchte man sich nur vor den Kiosk zu stellen  und durch die Autozeitschriften zu blättern.  Denn ganz klassisch freuen wir uns als Autohersteller  natürlich über jedes Echo in den Fachmedien. Doch dann kann man als Unternehmen einer bestimmten Größenordnung auch mit einer Präsenz in Wirtschaftszeitschriften rechnen. Da geht es um Zahlen aller Art – um Auslieferungen von Autos,  um Umsatz, Ergebnis, Kapitalrendite. Und erfreulicherweise geht es in letzter Zeit immer mehr  nicht nur um wert-orientierte Unternehmensführung,  sondern um werte-orientiertes Handeln. Was ein Buchstabe schon ausmachen kann!

In Deutschland gibt es mehr als 1500 Zeitschriftentitel. Und gerade als Premiumanbieter, der sehr emotionale Produkte  und nicht nur nüchterne Gebrauchsgegenstände auf den Markt bringt, taucht man jetzt mehr und mehr in Lifestyle-Zeitschriften auf. Und – sorry Steve Balmer –, weil unsere Autos das größte Mobile Device sind, schreiben jetzt auch Computerzeitschriften über uns.

Aber der größte Gradmesser für Erfolg, das größte Kompliment ist es,  wenn wir neben dem Widerhall in all diesen Genres, auch ganz anders in Ihren Zeitschriften erwähnt werden. Als Showcase für Nachhaltiges Wirtschaften zum Beispiel – in den Produkten, in der Produktion, im Vertrieb, in der Logistik. Als Unternehmen, das für kompetente Industriearbeit am Standort Deutschland steht.

Ich habe es an anderer Stelle schon gesagt: Viele Sorgen, die wir seit der internationalen Finanzkrise haben, wären nicht entstanden,  wenn es mehr „Bankiers“ und weniger „Banker“ gäbe. Und das betrifft uns alle:  Nicht der erfolgreiche Unternehmenslenker sollte unser Leitbild sein, nur weil er gerade mal eben Milliardengewinne eingefahren hat. Sondern der ehrbare Kaufmann, der umsichtig und langfristig agiert.

Oft sagen wir ja leichtfertig: „Das sind Zustände wie im Mittelalter!“ Wenn dem nur so wäre!  Im Venedig oder Mailand des 12. Jahrhunderts  war der Beruf des Kaufmanns noch mit Werten wie Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit, Sparsamkeit und Weitsicht verbunden. Auch im Städtebund der Hanse hat sich diese Haltung zum bürgerlichen Selbstverständnis entwickelt. Ein Führungsbild voller Menschlichkeit und persönlicher Verantwortung liegt dahinter. Und die gute Nachricht: Viele Führungskräfte in Deutschland graben diese Tugenden wieder aus.

Wir brauchen wieder mehr Mut, Verantwortung zu übernehmen. Und wir brauchen mehr Optimismus und Unternehmergeist. Warum sollten wir zaudern, nur weil es Gegenwind gibt? Vor 135 Jahren ist hier im "Kaiserlichen Telegraphenamt" der Grundstein für das Telefonieren in Deutschland gelegt worden. Was für eine weise Entscheidung mit  Langfristwirkung! Heute betrifft digitale Kommunikation uns alle hier im Raum. Das Auto wird Teil des Internets – Zeitschriften sind es bereits. Unser Geschäft wird internationaler – so geht es Ihnen auch. Und unsere  – wie Ihre Branche will ihr geistiges Eigentum schützen. Denn gute Ideen werden immer kopiert.Oft der einzige Ausweg: Einfach schon wieder eine bessere Idee zu haben.

Meine Damen und Herren, das Automobil erfindet sich gerade neu. Unsere Branche steht vor dem größten technologischen Wandel. Was uns bei allem Wettbewerb und unterschiedlichen Konzepten eint, ist die Entschlossenheit, nachhaltige Lösungen für individuelle Mobilität der Zukunft zu schaffen. Wenn es diese Geisteshaltung des langfristigen Handelns ist, – Ökonomie, Ökologie und gesellschaftliche Verantwortung im harmonischen Dreiklang – dann nehmen wir den Preis gerne an. Wenn es diese Haltung ist, die einem innovativen Unternehmen heute die Victoria beschert,  dann freut uns das in einem Konzern mit vier Traditions-Marken – Audi, Lamborghini, Ducati und Italdesign – heute abend ganz besonders. Victoria heißt Sieg – und den müssen wir uns jeden Tag aufs Neue erarbeiten. Sie, verehrte Verleger, setzen die Messlatte für Audi mit dieser Auszeichnung noch höher. Auch dafür spreche ich Ihnen heute Abend  meinen herzlichen Dank aus!


Ansprechpartner:

Kommunikation Unternehmen – Jürgen De Graeve – Tel. +49 841 89-34084

Druckansicht Seite weiterempfehlen