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Reporter ohne Grenzen, Farida Nekzad, Pressefreiheit

Afghanisches Schutzzentrum für Journalistinnen unter Leitung von Farida Nekzad

Nachrichten International

Zum Internationalen Frauentag eröffnet Reporter ohne Grenzen (RoG) heute in Kabul das Zentrum für den Schutz von Journalistinnen in Afghanistan (CPAWJ). Unter der Federführung der bekannten afghanischen Journalistin Farida Nekzad, die 2015 vom VDZ mit der "Goldene Victoria für Pressefreiheit" ausgezeichnet wurde, setzt sich das CPAWJ für die Sicherheit von Frauen in Medienberufen ein und hilft ihnen, gegen den sozialen Druck in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft anzukämpfen.

Farida Nekzad bekam bei der VDZ Publishers' Night 2015 die "Goldene Victoria für Pressefreiheit"

Zum Internationalen Frauentag eröffnet Reporter ohne Grenzen (ROG) heute in Kabul das Zentrum für den Schutz von Journalistinnen in Afghanistan (CPAWJ). Unter der Federführung der bekannten afghanischen Journalistin Farida Nekzad setzt sich das CPAWJ für die Sicherheit von Frauen in Medienberufen ein und hilft ihnen, gegen den sozialen Druck in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft anzukämpfen.

"Angesichts der extremen Gefahren auch und gerade für Journalisten kann Afghanistan kein sicheres Herkunftsland sein", sagte ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske. "Besonders gefährdet sind Frauen im Journalismus: Sie werden von den Taliban und dem Islamischen Staat verfolgt, die skrupellos gegen Medienschaffende vorgehen. Gleichzeitig zwingt viele der soziale Druck dazu, ihre Arbeit aufzugeben. Seit 2002 wurden mindestens vier Journalistinnen von ihren Verwandten ermordet."

Um Journalistinnen besser zur schützen, organisiert das CPAWJ unter anderem Seminare über physische und digitale Sicherheit. Zudem setzt sich das neue Zentrum für ihre Rechte gegenüber Behörden und Medienunternehmen ein. Es gibt Empfehlungen an die Behörden darüber, welche Gesetze die Arbeitsbedingungen von Frauen in Medienberufen verbessern können.

Das CPAWJ fungiert auch als Ort des Austauschs mit der Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, insbesondere für Journalistinnen, die in abgelegenen Gebieten arbeiten. Dafür arbeitet das Zentrum bereits mit zehn Journalistinnen in zehn verschiedenen Provinzen zusammen, fünf davon in Konfliktgebieten. Ziel ist es, das Netzwerk im ganzen Land auszubauen.

Die Journalistin Farida Nekzad wird das Zentrum leiten. Sie hat im Jahr 2009 die Nachrichtenagentur Wakht gegründet, in der Journalistinnen unter anderem über die Rechte von Frauen berichteten. Ihre Kritiker haben wiederholt versucht, sie zu entführen oder umzubringen. Als Nekzad im Jahr 2007 den Mord an der Journalistin Sakia Saki recherchierte, bekam sie Anrufe und Emails mit der Drohung, dass sie das gleiche Schicksal erleiden werde. Nekzad hat zahlreiche Preise gewonnen, darunter den Courage in Journalism Award der Internationalen Stiftung für Frauen in den Medien. Auf Vorschlag von ROG lebte sie 2014 als Stipendiatin der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte mit ihrer Tochter in Hamburg.

Weiterführende Informationen, unter anderem zu den zwei Feinden der Pressefreiheit in Afghanistan und zu Gewalt gegen Journalistinnen finden Sie in der Pressemitteilung von Reporter ohne Grenzen.

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