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Wolfgang Schäuble – Abschied von einem Staatsmann und Wegbereiter

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Der MVFP trauert um einen unermüdlichen Verteidiger demokratischer Werte.

Wolfgang Schäuble 2019 bei der Verleihung der Ehren-Victoria für sein Lebenswerk.

Mit Wolfgang Schäuble hat Deutschland einen seiner bedeutendsten Politiker verloren, dessen Wirken die deutsche und europäische Geschichte der vergangenen Jahrzehnte maßgeblich geprägt hat. Er war ein Staatsmann im wahrsten Sinne des Wortes, der sich über 50 Jahre lang unermüdlich in den Dienst des Gemeinwohls gestellt hat.  

In seiner vielfältigen politischen Laufbahn war Wolfgang Schäuble Fraktions- und Parteivorsitzender der CDU, Kanzleramts-, Innen- und Finanzminister sowie Bundestagspräsident. Unvergessen bleiben sein beharrlicher Einsatz für ein geeintes und stabiles Europa, seine prägende Rolle bei der deutschen Einheit und sein visionäres Wirken als Politiker.  

Schäuble stand stets an vorderster Front, wenn es darum ging, die Freiheitsrechte und Grundwerte unserer Gesellschaft zu verteidigen. Für sein Lebenswerk wurde er 2019 vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger – heute MVFP – mit der Ehren-Victoria ausgezeichnet. Damit würdigten die Zeitschriftenverleger sein kraftvolles Eintreten für ein vereintes, demokratisches Europa und eine stabile Demokratie in Deutschland. Er sei maßgeblich an der deutschen Wiedervereinigung beteiligt gewesen und hätte auch jeden Schritt des Zusammenwachsens Europas begleitet, so die damalige Begründung. Der Ausnahmepolitiker sei ein Mahner, wenn es um die Bedrohung der Pressefreiheit ginge, und ein exzellenter Beobachter der Globalisierung und ihrer Herausforderungen für die demokratischen und freiheitlichen Werte Europas. 

In ihrer Laudatio würdigte EZB-Präsidentin Christine Lagarde ihren Freund Wolfgang Schäuble für sein langfristiges Engagement um Europa. Sie hob vor allem drei Eigenschaften hervor: Sein Commitment, die intellektuelle Präzision und seine staatsmännischen Fähigkeiten. Bei ihm sei ein „forensischer Geist“ am Werk, der hohle Argumente in kürzester Zeit zerpflücke. Er sei ein formidabler Verhandlungspartner, fair und geradeaus, der nach Lösungen suche, egal wie lange der Prozess dauere. Er stünde für das, was er sagt: „He speaks Klartext.“ Für ihn sei Politik nicht Beruf, sondern Berufung. 

In seiner Dankesrede vor den Verlegerinnen und Verlegern sagte Wolfgang Schäuble, es sei leicht für Freiheitsrechte einzutreten, wenn man immer in Freiheit aufgewachsen sei. Freiheit sei der Kern der deutschen Frage. Ohne ein geeinigtes Europa und das Vertrauen der europäischen Staaten hätte es die Einheit Deutschlands nie gegeben. Schäuble sah die größte Gefahr darin, dass „wir Demokratie und Freiheit für selbstverständlich halten“. „Wir sollten alles dafür tun, Freiheit und Demokratie nicht wieder zu verlieren.“ Diese Botschaft ist gleichermaßen Auftrag und Überzeugung des Medienverbands der freien Presse. 

Der MVFP trauert um einen Menschen mit großer Weitsicht und starkem Engagement für Freiheit und Demokratie. Er hinterlässt ein Vermächtnis, das von einem tiefen Verständnis für demokratische Werte und die Notwendigkeit eines geeinten Europas geprägt ist. 

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