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„Projekt Zukunft“ – oder: der Wandel konfessioneller Medien

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Im Rahmen der Ökumenischen Medientage in Berlin diskutierten Branchenvertreter über Zukunftsaussichten konfessioneller Medien – mit KI, Medienethik und Community-Modellen im Fokus.

Foto: Hannah Platte

Detlef Koenig (Foto: Hannah Platte)

Dr. Christian Brenner (Foto: Hannah Platte)

Prof. Dr. Birte Platow (Foto: Hannah Platte)

Fragen aus dem Publikum, hier: Ralf Ruppert (Foto: Hannah Platte)

Prof. Dr. Christoph Fiedler im Gespräch mit Ben Danneberg (Foto: Hannah Platte)

Unter dem Motto „Projekt Zukunft. Konfessionelle Medien in Zeiten des Wandels“ trafen sich vom 23. bis 25. Juni 2025 rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den Ökumenischen Medientagen in Berlin. Die gemeinsame Veranstaltung des Katholischen Medienverbands, der Konpress Medien e.G., des Evangelischen Medienverbands in Deutschland und des MVFP widmete sich aktuellen Herausforderungen für konfessionelle Medien im digitalen Wandel und bot ein vielfältiges Programm aus Keynotes, Impulsen und Workshops. 

Zum Auftakt der Veranstaltung empfing Corinna Buschow, epd-Chefkorrespondentin und stellvertretende Vorsitzende der Bundespressekonferenz, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Vorabend der
Konferenz in den Räumen der Bundespressekonferenz am Schiffbauer Damm: „Unsere Bundespressekonferenz ist in ihrer Form weltweit einzigartig“, erklärte Buschow, denn nur in Deutschland werde diese Institution von in einem Verein organisierten Journalistinnen und Journalisten und nicht von der Regierung getragen.

In seiner Eröffnungsrede hob Detlef Koenig, geschäftsführender Vorstand im MVFP und Geschäftsführer von mhp Medien, die Relevanz der konfessionellen Medien innerhalb der Presselandschaft hervor: „Der MVFP steht für die Vielfalt mehrerer Tausend Medienmarken, zumeist Publikums- und Fachmedien. Die konfessionellen Medien sind ein wichtiger Teil dieser Vielfalt.“ Koenig betonte, dass der MVFP weiter die Forderung gegenüber der Politik verfolge, die auch für die konfessionelle Presse wichtige Mehrwertsteuer möglichst auf Null abzusenken. Dr. Christian Brenner, CEO der SCM-Verlagsgruppe, folgte mit einem geistlichen Impuls.

Technologie, Journalismus und Wertekommunikation
Im Mittelpunkt des Konferenzprogramms standen die aktuellen Entwicklungen an der Schnittstelle von Technologie, Journalismus und Wertekommunikation. Die erste Keynote hielt Prof. Dr. Birte Platow, Professorin für Evangelische Religionspädagogik an der TU Dresden und Vorstandsmitglied des Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence. In ihrem Vortrag beleuchtete sie das Spannungsfeld von künstlicher Intelligenz, Theologie und Publizistik. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist die Beobachtung, dass sich in der Begegnung von Mensch und KI implizit und unbewusst der traditionelle Referenzrahmen anthropologischer Beschreibungen vom Menschen verändert. Das Selbstbild des Menschen und sein Verhalten werden demnach durch neue Bezugspunkte bestimmt. Je mehr der Mensch nämlich digital repräsentiert wird, desto mehr werden er und KI zu komplementär aufeinander bezogenen Größen eines einzigen, meist funktional bestimmten Bezugssystems. 

Benjamin Danneberg, Mitbegründer der KI-Beratung DEEP CONTENT by heise, Herausgeber des KI-Fachmagazins THE DECODER, teilte seine Erkenntnis zu „KI im Verlag – Chancen, Risiken, Zukunft“. KI sei das Fahrrad fürs kreative Denken, es verkürzt den Weg zu den wirklich guten Ideen, schaffe Raum für Innovation durch extrem schnelle Iteration und automatisiere den generischen Teil des kreativen Prozesses. Er stellte außerdem klar: „Junge Menschen gehen nicht auf Websites!“ 

Prof. Dr. Christoph Fiedler, Geschäftsführer Europa- und Medienpolitik im MVFP, setzte sich mit der Frage auseinander, ob Pressefreiheit trotz Big Tech, Fake News und wachsender Regulierung noch gewährleistet ist. „Wir brauchen im Bereich KI Transparenz über die verwendeten Inhalte, ein Verfügungsrecht der Verlage sowie einen Vergütungsanspruch“, betonte Fiedler.

Zum Abschluss der Vortragsserie des zweiten Tages stellte der Steady-Geschäftsführer Sebastian Esser, sein Geschäftsmodell für verlässliche Reichweiten und planbare Einnahmen durch communitybasierte Medien vor. So könne sein Unternehmen etwa für die Publikation von bezahlten Newslettern oder Podcasts die gesamte notwendige Infrastruktur inklusive der Bezahlprozesse zur Verfügung stellen.


Der Kongress schloss mit einem ökumenischen Gottesdienst.

Frank Zeithammer einstimmig als Vorsitzender der Konfessionellen Medien im MVFP bestätigt 
Im Rahmen der Ökumenischen Medientage fand die turnusgemäße Wahl des Vorsitzenden der MVFP-Fachvertretung Konfessionelle Medien statt. Frank Zeithammer, Geschäftsführer der Evangelischer Verlag Stuttgart GmbH und der Evangelische Gemeindepresse GmbH, wurde einstimmig für drei weitere Jahre als Vorsitzender bestätigt.

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