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Stephan Holthoff-Pförtner, IVW

Digitalgeschäft – bedeutender Treiber von Umsatz und Innovation

Nachrichten MVFP in den Medien

Gastbeitrag im IVW-Geschäftsbericht von VDZ-Präsident Dr. Stephan Holthoff-Pförtner | erschienen am 17. Mai 2017

Ausschnitt aus dem IVW-Gechäftsbericht

Die digitale Transformation ist allumfassend. Es gibt kaum einen Bereich, der nicht von den einschneidenden technologischen Veränderungen der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart betroffen ist. Ebenso gibt es kaum eine Branche, deren Erfolg in der Zukunft nicht in höchstem Maße dadurch mitbestimmt wird, inwieweit es gelingt, in diesem dynamischen Umfeld kluge, wegweisende Entscheidungen zu treffen. Dies gilt insbesondere auch für die Zeitschriften-Branche.


Es ist kein Geheimnis, dass die Zeit der Zeitschriften-Dickschiffe mit Millionen-Auflage vorbei ist. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Print nicht mehr relevant ist – im Gegenteil. Aktuell können die Leser auf dem deutschen Markt zwischen rund 1.600 mindestens quartalsweise erscheinende Publikumszeitschriften wählen. Das sind fast 40 Prozent mehr als noch zu Beginn des Jahrtausends. Hinzu kommen über 3.800 Fachzeitschriften. Nie waren mehr Titel verfügbar als heute – und der Neugründungstrend hält unvermindert an. Die stetig steigende Titelzahl – vor dem Hintergrund einer zurückgehenden Gesamtauflage – zeigt: Die Zeitschriftenverlage sind erfolgreich mit ihrem Konzept, Magazine für immer spitzere Zielgruppen und deren Interessen und Bedürfnisse zu planen und umzusetzen.

Doch auch wenn Print zweifellos nach wie vor eine tragende Geschäftssäule ist und auch weiterhin sein wird, hat sich das Digitalgeschäft in vielen Verlagen längst zu einem bedeutenden Treiber von Umsatz und Innovationen entwickelt. Immer mehr Leser wollen Medien digital nutzen. So ist die ePaper-Auflage der Publikumszeitschriften 2016 gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent gestiegen. Dieser Aufschwung wird in Zukunft noch deutlich Fahrt aufnehmen. Zugleich plant fast die Hälfte der Verlagshäuser, im laufenden Jahr neue redaktionelle Digital-Angebote auf den Markt zu bringen. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Trend-Umfrage des VDZ unter seinen Mitgliedern. Und auch im kommenden Jahr steht das Thema Digital ganz oben auf der Agenda: 74 Prozent der Verlagsmanager erwarten für 2018 steigende Umsätze im Geschäft mit Online-Angeboten, 52 Prozent rechnen mit einem Umsatzwachstum bei Mobile- und 50 Prozent bei Paid-Content-Angeboten.

Wenn es um die digitalen Reichweiten geht, liegen die Publikumszeitschriften im Vergleich der Mediengattungen bereits heute an der Spitze. Sowohl bei den Internet-Angeboten als auch den Mobile Enabled Websites und Apps führen sie nach wie vor mit deutlichem Vorsprung vor den Angeboten der Tageszeitungen, TV-Sender und Radio-Sender. Für die Zeitschriftenverlage kommt es darauf an, ihre Print-Produkte als starkem Anker der Marke digitale Angebote für die unterschiedlichsten Kanäle aufzubauen.

Was alle diese redaktionellen Angebote eint, ist ihr vertrauenswürdiger, von kompetenten Journalisten bereitgestellter Content. Damit wird ein qualitativ hochwertiges Umfeld geschaffen, von dem nicht zuletzt auch die Werbekunden und deren Botschaften profitieren. An dieser Schnittstelle zwischen Medien und Werbungtreibenden nimmt die IVW eine unverzichtbare Position ein. Sie ist die neutrale Instanz, die verlässlich Auskunft gibt über die vertrieblichen Leistungsdaten der Verlagsbranche – und damit auch über die monatliche Ausgabebereitschaft der Leser.

Im gleichen Maße wie die Verlage gefordert sind, ihr Digital-Angebot weiterzuentwickeln, steht die IVW vor der Herausforderung, diese mess- und damit bewertbar zu machen. Mit dem Ausbau des Online-/Digitalbereichs, der Aufnahme digitaler ePaper-Angebote oder auch der Erfassung von Paid-Content-Angeboten wurden bereits wichtige Schritte unternommen. Darüber hinaus wird daran gearbeitet, kurzfristig weitere Angebotsformen in die Verfahren der IVW aufzunehmen – das ist eine gute Nachricht.

Für die Zukunft wünsche ich mir eine weiterhin konstruktive Zusammenarbeit im Sinne aller Marktpartner. Gelingt uns dies, werden alle Beteiligten davon profitieren: Die Zeitschriftenverlage auf der einen Seite sind in der Lage, die Anzahl und damit auch den Wert ihrer abgesetzten Produkte nachzuweisen. Und die Werbungtreibenden und Agenturen haben die Gewissheit, dass die in den Kampagnen kommunizierten Werbebotschaften in einem glaubwürdigen, vertrauenswürdigen Umfeld erscheinen, für das Leser und User mit harter Währung zu zahlen bereit sind – eine klassische Win-win-Situation.

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