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#PressefreiheitIstDeineFreiheit: Aktionstag für Schülerinnen und Schüler zum Tag der Pressefreiheit

Daphne Caruana Galizia Düzen Tekkal Can Dündar Pressefreiheitskampagne

Am Tag der Pressefreiheit konnten 200 Schülerinnen und Schüler in Berlin das Thema Pressefreiheit aus unterschiedlichen Blickwinkeln entdecken.

Foto: BArch / Witzel

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#PressefreiheitIstDeineFreiheit – unter diesem Titel luden der Medienverband der freien Presse (MVFP) und 12 Partner anlässlich des Tags der Pressefreiheit am 3. Mai rund 200 Schülerinnen und Schüler dazu ein, das Thema Pressefreiheit aus unterschiedlichen Perspektiven zu entdecken und gemeinsam darüber zu diskutieren.

Ziel der Veranstaltung war es, die Jugendlichen für das Thema Pressefreiheit zu sensibilisieren und ihre Medienkompetenz zu stärken: Wie kann ein Krieg die Pressefreiheit in einem Land beeinflussen? In welchem Verhältnis stehen Presse und Politik zueinander? Wie erkennt man den Unterschied zwischen unzensierten Nachrichten und Fake News auf Social Media? Und ab wann wird der Pressekodex verletzt? Auf diese und viele weitere drängende Fragen zum Thema Pressefreiheit und Meinungsvielfalt fanden die Schülerinnen und Schüler in den sechs Workshops in der Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie in Berlin Antworten und konnten dabei selbst aktiv in die Rolle von Medienschaffenden, Politikerinnen, Video- und Podcast-Produzenten schlüpfen. 

Alexandra Titze, Vizepräsidentin des Bundesarchivs und zuständig für das Stasi-Unterlagen-Archiv, begrüßte die Jugendlichen und stellte den Ort vor: Das ehemalige Gelände des Ministeriums für Staatssicherheit in der DDR war ein Ort der Unterdrückung von Presse- und Meinungsfreiheit und gleichzeitig ein Schauplatz der friedlichen Revolution im November 1989. Eine eindrucksvolle Kulisse, um gemeinsam mehr über Pressefreiheit zu erfahren. 

Durch den Tag führte Amelie Marie Weber, Journalistin und Head of Social Media der FUNKE Mediengruppe. Im Rahmen ihres Workshops zeigte sie einer Schulklasse, worin sich glaubwürdige TikTok-Videos von unglaubwürdigen unterscheiden und wie die Jugendlichen selbst Erklärvideos für diesen Social-Media-Kanal produzieren können. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Fishbowl-Diskussion am Ende der Veranstaltung präsentiert und begeisterten unter Applaus das Publikum. „Ich bin beeindruckt, wie schnell die Jugendlichen sich in die Thematik eingearbeitet haben und freue mich sehr über die gelungenen Videos zu den Themen Pressefreiheit, Meinungsvielfalt und Demokratie“, erklärte Amelie Marie Weber im Anschluss an die Veranstaltung.

Wie das Verhältnis von Presse und Politik funktioniert, erörterten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der FDP-Politikern Dr. Maren Jasper-Winter und der SPIEGEL-Redakteurin Sara Sievert. Dabei wurde in dem von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit organisierten Workshop vor allem über den Unterschied zwischen klassischen Medien und Social Media sowie die Grenzen der Berichterstattung diskutiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten die Möglichkeit, interaktiv eigene Inhalte zu den Themen Fake News, Hate Speech, Meinungsfreiheit zu erarbeiten. 

Reporter ohne Grenzen und der Verein Journalismus macht Schule boten gemeinsam mit der ukrainischen Journalistin Lina Safronova und der Medienpädagogin Jenny F. Schneider ein Format zu Pressefreiheit im Krieg an. In der Gruppe erarbeiten sie die Unterschiede von Desinformation, Fehlinformation sowie Falschinformation und diskutierten darüber, warum diese überhaupt verbreitet werden. Lina Safronova konnte dies mit persönlichen Beispielen aus dem Krieg in der Ukraine eindrücklich untermauern. „Es hat mich sehr bewegt, die Beispiele von Lina zu hören“, berichtete eine Schülerin. „Auch wenn in Bezug auf Pressefreiheit in Deutschland nicht alles perfekt läuft, so ist sie für uns doch selbstverständlich. Darüber nachzudenken, wie das in Ländern ist, in denen Krieg herrscht, hat mir noch einmal eine andere Sicht ermöglicht.“

Um den Pressekodex ging es im Workshop „Grenzen der Pressefreiheit? – An welche Regeln Journalistinnen und Journalisten sich halten müssen“ mit Anna Süß und Maja Herzog von der Jugendpresse Deutschland. Die Jugendlichen erarbeiteten gemeinsam die 16 Zeilen der journalistisch-ethischen Grundregeln, die der Deutsche Presserat 1973 vorgelegt hat. Im Anschluss erhielten sie mehrere Beispiele von Presseartikeln, die Rügen vom Presserat erhalten hatten und produzierten Mini-Podcasts, in denen sie die jeweilige Verletzung des Pressecodex erläuterten. „Die meisten Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer sind ohne Vorkenntnisse zu uns gekommen. Umso spannender war es für mich zu sehen, dass es bei der gemeinsamen Erarbeitung des Pressekodex sehr schnelle viele Übereinstimmungen gab“, bekräftigte Anna Süß von der Jugendpresse Deutschland. „Die daraus entstandenen Mini-Podcasts sind sehr hörenswert. Wir sind alle mächtig stolz.“

Wie weit Menschen in der ehemaligen DDR gegangen sind, um für Meinungsfreiheit und Menschenrechte zu kämpfen, ergründeten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der Robert-Havemann-Gesellschaft und dem Zeitzeugen Tim Eisenlohr, der sich in der DDR als Jugendlicher in der Berliner Umweltbibliothek engagierte und aufgrund seiner Aktivitäten 1987 verhaftet wurde. Dabei erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, selbst ihre Grenzen auszutesten: In einem Spiel konnten sie herausfinden, welche Repressalien – von Hausarrest bis Todesstrafe – sie für ihre eigene Freiheit in Kauf nehmen würden. Das Bildungsteam des Stasi-Unterlagen-Archivs ermöglichte einen Rundgang über das Gelände und einen Einblick in die Akten des Ministeriums für Staatssicherheit.

Im Anschluss an die Workshops stellten die Schulklassen gemeinsam mit den Workshopleiterinnen und -leitern ihre Ergebnisse vor und diskutierten miteinander über ihre Erfahrungen. Dabei wurde deutlich, wie viel Neues sie aus der Veranstaltung mit nach Hause nehmen konnten. „Mir war gar nicht klar, wie facettenreich das Thema Pressefreiheit ist“, erklärte ein Schüler. „Ich bin erstaunt, wie viel ich heute darüber gelernt habe.“

Was in Deutschland durch den Artikel 5 des Grundgesetztes abgesichert ist, ist in vielen Ländern dieser Welt keine Selbstverständlichkeit. Pressefreiheit und Meinungsvielfalt sind ein Gut von unschätzbarem Wert. Sie sind der Garant für die freiheitlich demokratische Grundordnung – dafür setzen sich der Medienverband der freien Presse und seine Partner mit Nachdruck und voller Überzeugung ein.

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